Die beiden Männer waren mit einem Sonderflugzeug in die deutsche Hauptstadt gebracht worden. Nach offiziellen Angaben geht es ihnen den Umständen entsprechend gut. Die deutsche Regierung geht davon aus, dass ihre Verschleppung das Werk von Kriminellen war.
Die beiden Deutschen waren am 24. Jänner in Beji nördlich von Bagdad verschleppt worden. Der Staatsminister im deutschen Außenministerium, Gernot Erler, sagte im Fernsehen, alles spreche gegen politische Motive. Die von den Geiselnehmern verbreiteten Videos hätten gezeigt, dass das eher Teil jener Geiselindustrie ist, die sich leider im Irak entwickelt hat. Auch der irakische Botschafter in Deutschland, Alaa al-Hashimy, sagte im deutschen Fernsehen: Es war eine kriminelle Gruppe. Er vermutete, dass im Zusammenhang mit der Freilassung der beiden Deutschen eine Menge Geld geflossen sei. Die irakische Regierung sei an der Freilassung nicht beteiligt gewesen, sie habe keine Kontakte zu diesen Gruppierungen.
Die Regierung in Berlin wandte sich prinzipiell gegen alle Spekulationen über eine Zahlung von Lösegeld. Dass Lösegeld gezahlt worden ist, wurde am Mittwoch auch in deutschen Medienberichten vermutet. Erler kritisierte solche Spekulationen. Er sagte in einem Rundfunkinterview: Jeder Hinweis in diese Richtung könnte dazu führen, dass es Nachahmungstäter gibt. Dies müsse unbedingt vermieden werden. Die Regierung will sich auch künftig nicht zu den Details der Freilassung äußern. Ein Sprecher des Außenministeriums verwies zur Begründung auf ein Ermittlungsverfahren der deutschen Justiz zu der Verschleppung. Außerdem solle vermeiden werden, dass bekannt werde, wie in solchen Fällen vorgegangenen werde.