Rückzug der Hamas-Sicherheitskräfte
Innenminister Saeed Seyam wolle damit den nationalen Dialog vereinfachen, sagte ein Kommandant der paramilitärischen Truppe am Freitag mit Blickrichtung auf die Gespräche zwischen Hamas und Fatah. Die Truppe stehe bereit, um auf Wunsch der Polizei einzugreifen.
Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas hatte den Einsatz der Hamas-Truppe nicht gebilligt. Die dem Präsidenten unterstellten regulären Sicherheitsdiensten und Anhänger der Hamas-Regierung liefern sich im Gaza-Streifen seit Tagen Gefechte. Abbas hatte am Donnerstag überraschend ein Referendum angekündigt, wenn nicht innerhalb von zehn Tagen eine Einigung zwischen seiner Fatah und der Hamas erzielt würde.
Die israelische Armee beschoss am Freitagmorgen Ziele im nördlichen Gaza-Streifen. Nach Angaben eines Armeesprechers reagierte sie damit auf palästinensischen Raketenbeschuss auf israelisches Territorium. Wie die Armee weiter mitteilte, wurden im Westjordanland vier Palästinenser festgenommen.
Die israelische Regierung hat nach eigenen Angaben eine ausländische Waffenlieferung an eine palästinensische Spezialeinheit für den Schutz von Präsident Abbas genehmigt. Verteidigungsminister und Vizepremier Amir Peretz habe der Aufrüstung zugestimmt, weil es vermehrt Warnungen vor einem Anschlag radikaler Palästinensergruppen auf den Präsidenten gebe, berichtete das israelische Armeeradio am Freitag. Die von Ägypten und Jordanien gestifteten Waffen sollen an die 2000 Mann starke Präsidentengarde gehen. Der palästinensische Fatah-Abgeordnete Saeb Erekat und Präsidentensprecher Nabil Abu Rudeina erklärten, die entsprechenden Berichte seien unzutreffend.