Ohne Ergebnis blieb ein Treffen zwischen der italienischen Apothekervereinigung (Federfarma) und Regierungsvertretern, mit der die Apotheker eine Änderung des Liberalisierungspakets erzielen wollten.
Die rund 36.000 Apotheker protestieren gegen das Vorhaben der Regierung, künftig den Verkauf rezeptfreier Medikamente in Supermärkten zu erlauben. Dort könnten die Präparate um mehr als 20 Prozent billiger angeboten werden. Auch die Lizenzen für die Eröffnung von Apotheken sollen liberalisiert werden.
Auch Taxifahrer und Rechtsanwälte haben in den vergangenen Tagen gegen das Liberalisierungspaket protestiert, das seit dieser Woche im Parlament diskutiert wird. Nach Angaben italienischer Medien wird Ministerpräsident Romano Prodi die Vertrauensfrage stellen, um das Paket im Parlament ohne große Änderungen durchsetzen zu können. Die oppositionelle Mitte-Rechts-Allianz hat zahlreiche Abänderungsanträge eingebracht, die die Regierung mit dem Vertrauensvotum zu umgehen hofft.
Das Liberalisierungspaket war nach einem mehrtägigen Streik der Taxifahrer in mehreren Punkten geändert worden. Laut dem erzielten Kompromiss sollen nun die Gemeinden möglichst in Absprache mit dem Taxigewerbe nur noch außerordentliche Regelungen zur Überwindung temporärer Angebotsengpässe treffen können. In diesen Fällen sollen den Taxlern etwa Zusatzschichten zugestanden werden. Im Besonderen soll am Verbot festgehalten werden, dass ein Taxifahrer mehr als eine Lizenz erwirbt.