Wegen Mordversuchs wurde der Wiener zu acht Jahren Haft verurteilt und im April vorzeitig entlassen. Am 7. Juli soll er angeblich sein damaliges Opfer per Telefon erneut bedroht haben, deshalb musste sich der 45-Jährige am Dienstag vor Gericht verantworten.
Wir waren immer gute Freunde, auch nach der Entlassung, meinte heute das Opfer vor Einzelrichterin Daniela Setz aus. Der 45-Jährige habe sich bei ihm für die Stiche entschuldigt – einer davon hat den Körper sogar durchbohrt – und er habe sogar in einem Brief ans Gefängnis Stein die vorzeitige Entlassung des heute Angeklagten gefordert. Der Mann besuchte auch öfter seine Ex-Frau und ihren neuen Lebensgefährten in der Wohnung.
Warum er von dem 45-Jährigen am Telefon bedroht wurde, konnte er sich nicht erklären. Vielleicht, weil meine Ex-Frau mich angerufen hat, dass sie von ihm geschlagen wird, glaubt der Zeuge, der 33 Vorstrafen vorweisen kann. Die heutige Lebensgefährtin des Angeklagten meint wiederum, dass diese Geschichte eine Lüge sei. Ihr Ex-Mann hätte ein großes Interesse, den 45-Jährigen wieder im Gefängnis zu sehen. Zur Zeit sitzt der Angeklagte auch wieder in U-Haft.
Das Opfer blieb aber dabei: Er hat gesagt, er macht das fertig, was er vor fünf Jahren nicht fertig gemacht hat. Ich zeig nicht so schnell jemanden an. Das mache man bei uns nicht so schnell, so der Zeuge.
Die Verhandlung wurde zur Einholung Rufdatenrückerfassung vertagt. Der Angeklagte durfte die U-Haft verlassen.