Castro werde in einigen Wochen wieder seine Funktionen übernehmen, er hat es selbst gesagt, sagte Vize-Präsident Carlos Lage am Montag. Castro werde im Krankenhaus gut gepflegt und sei die ganze Zeit bei vollem Bewusstsein, sagte er.
Castros Bruder Raul werde so lange die Amtsgeschäfte führen, bis der Staatschef völlig genesen sei, betonte Lage weiter. Der bald 80- jährige einstige Revolutionsführer hatte vor einer Woche die Amtsgeschäfte vorübergehend an seinen Bruder Raul übergeben.
Offiziell hieß es, er müsse sich einer Darmoperation unterziehen. Dass seit der Machtübertragung keiner der beiden Brüder mehr in Erscheinung getreten war, hatte Spekulationen angeheizt, Castros Zustand könnte sehr viel ernster und hinter den Kulissen bereits ein Machtkampf über seine Nachfolge entbrannt sein.
US-Präsident Bush betonte unterdessen die Rolle der Bevölkerung von Kuba bei einem möglichen Regimewechsel und mahnte Exilkubaner zur Zurückhaltung. Bei einem Wandel von einer tyrannischen Situation zu einer anderen Gesellschaft müsse die Bevölkerung auf der kubanischen Insel die notwendigen Entscheidungen treffen, sagte Bush am Montag.
Wenn das kubanische Volk dann über die Bildung einer neuen Regierung entschieden hat, dann können auch die Exilkubaner sich beteiligen und die Rücknahme der Konfiszierung von Eigentum anstreben, erklärte der US-Präsident weiter. Zahlreiche Exilkubaner fordern die Rückgabe von Besitztümern, die nach der kommunistischen Machtübernahme Fidel Castros 1959 enteignet worden waren.