Erst am 22. August soll die Reihung auf Landes- und Wahlkreisebene beschlossen werden. Die FPÖ will ihre Listen kommende Woche endgültig absegnen, das BZÖ hat die Bekanntgabe für Freitag angekündigt. Bei ÖVP und Grünen ist bereits alles fixiert.
Mit Spannung wird vor allem auf die Entscheidung der Wiener SPÖ gewartet. Sie wird ihre Liste am 22. August beschließen. Ursprünglich hätte ÖGB-Chef Rudolf Hundstorfer Spitzenkandidat in der Bundeshauptstadt werden sollen. Doch dann kam die Vorgabe von SP-Chef Alfred Gusenbauer, wonach rote Spitzengewerkschafter im Nationalrat nicht mehr erwünscht sind. Hundstorfer verzichtete schließlich auf eine Kandidatur.
Weitere Überraschungen in Sachen Spitzenkandidat soll es nicht geben, hieß es am Dienstag in der Partei. Damit scheint ein Quereinsteiger – so wie 2002, als der Diplomat Wolfgang Petritsch in Wien als Listenerster kandidierte – wenig wahrscheinlich. Petritsch verzichtete später ebenfalls, und zwar auf einen Einzug in den Nationalrat. Er sicherte damit der heutigen Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima den Einzug ins Parlament.
Fix ist unterdessen, dass zumindest ein Spitzengewerkschafter in Wien antritt. GPA-Chef Wolfgang Katzian kandidiert auf der Landesliste sowie im Wahlkreis Wien-Süd-West, allerdings dort jedenfalls auf unwählbarer Stelle. Die Regionalwahlkreis-Listen der SPÖ sind bereits beschlossen, aber noch nicht veröffentlicht worden.
Spitzenkandidat der ÖVP ist wie schon 2002 Bundeskanzler Wolfgang Schüssel. Beim Landesparteivorstand am 19. Juni wurde er ohne Gegenstimme auf diese Position gehievt, ebenso wie die Listenzweite, Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat. Dahinter folgen Kunsstaatssekretär Franz Morak und die Nationalrats-Abgeordneten Ulrike Baumgartner-Gabitzer und Gertrude Brinek. Für den ehemaligen Wiener ÖVP-Obmann Alfred Finz hatte die Partei nur Listenplatz 11 übrig, nachdem er 2002 noch auf dem zweiten Platz kandidiert hatte.
Die Grünen waren wie üblich die Ersten mit einer fertigen Kandidatenliste. Bereits am 6. November 2005 wurde Eva Glawischnig zur Nummer Eins auf der Landesliste gemacht, gefolgt von Karl Öllinger, Ulrike Lunacek, Terezija Stoisits und dem bisher nicht im Nationalrat vertretenen Landessprecher Albert Steinhauser. Bundessprecher Alexander Van der Bellen bemüht sich als Spitzenkandidat im Wahlkreis Nord-West, erstmals in Wien ein Grundmandat zu ergattern.
Bei der FPÖ steht Heinz-Christian Strache seit 19. Juni als Wiener Spitzenkandidat fest. Auch die restliche Reihung sei – bis auf eine letzte Feinabstimmung – bereits festgelegt, werde aber erst kommende Woche in einer Sitzung des Landesparteivorstandes abgesegnet, so Generalsekretär Harald Vilimsky am Dienstag auf APA-Anfrage. Er selbst werde auf einem sehr aussichtsreichen Platz kandidieren.
Das BZÖ gibt sich in Sachen Kandidatenreihung in Wien noch bedeckt. Bekannt geben will man sie im Rahmen einer Pressekonferenz am kommenden Freitag, erklärte ein Sprecher. Antreten werde man unter jener Bezeichnung, die für alle Bundesländern außer Kärnten gelte, also als Die Freiheitlichen, Liste Westenthaler, BZÖ.