Die deutsche Soulstimme schlechthin sparte nicht mit Lob für die „krasse“ Location. Die 6.000 Besucher durften sich über ein mehr als zweistündiges Konzerterlebnis freuen, das nicht einmal der Regen trüben konnte.
Naidoo kam am Anfang des Gigs aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus: Die zwei Auftritte in den vergangenen Jahren mit seinen Söhnen Mannheims vor der Burgkulisse – einer leitete die Geburt eines Kindes ein – seien „unvergesslich“ gewesen. Das dem Lob nachgeschobene „Und“ vom aktuellen Album „Telegramm für X“ (SPV) wirkte wie eigens für Clam komponiert: „Ich hab mich oft gefragt, ob wir uns wieder sehen …“
So pathetisch die Sympathiebekundungen ausfielen, so bierernst die Texte des Sängers großteils sind, live können die obligatorischen Sonnenbrillen sein Augenzwinkern nicht verbergen: „Ich kenne nichts (das so schön ist wie du)“, einen seiner größten Hits, widmete er der österreichischen Landschaft und sich selbst. Naidoo sang sich locker und leichtfüßig durch ein Best-of-Set aus seinen Alben und bewies, dass er nicht nur schmachten, sondern auch rappen kann. Den unnötigen Sprechgesang eines gewissen Danny Fresh, der mehrmals die Bühne enterte, hätte es hingegen nicht gebraucht.
Zu guter Letzt schmetterte Naidoo programmatisch: „Sieh mir noch einmal in die Augen, Baby, bevor du gehst.“ Erst nach zwei Zugabeblöcken wurden er und seine famosen Band von den „Babys“ und ihren Begleitern entlassen. Ende August und im September kehrt der Ausnahmesänger für mehrere Konzerte nach Österreich zurück.