Das berichtete die den Aufständischen nahe stehende Website TamilNet. Auf der Halbinsel Jaffna im Norden hätten Kämpfer der separatistischen Organisation „Befreiungstiger von Tamil Eelam“ (LTTE) einen Militärstützpunkt mit Raketen und Artilleriefeuer angegriffen. Dabei sei möglicherweise auch ein startender Hubschrauber der Streitkräfte getroffen worden.
Nahe der Hafenstadt Trincomalee griffen laut dem Bericht Regierungssoldaten Stellungen der Rebellen an. Nach Regierungsangaben wurden mindestens 50 Rebellen. Die LTTE habe einen Seeangriff auf Bunker der Armee in Kilali im Südwesten der Halbinsel Jaffna gestartet, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Colombo am Donnerstag. Die Armee habe den Angriff aber am frühen Morgen abgewehrt. „Wir haben nach den mehrstündigen Kämpfen mindestens 50 Leichen vor unseren Verteidigungslinien gesehen“, sagte der Sprecher. Angaben über mögliche Opfer unter den Regierungssoldaten machte er nicht.
Aus Armeekreisen verlautete, es seien mindestens sechs Soldaten getötet und rund 60 weitere verletzt worden. Am Mittwoch hatte Staatspräsident Mahinda Rajapakse die Bereitschaft der Regierung zu Friedensgesprächen betont. „Die Tür steht immer offen“, hatte er gesagt. Bei den seit Monaten immer wieder aufflammenden Gefechten zwischen Regierungstruppen und Rebellen und bei Anschlägen wurden nach offiziellen Angaben bereits mehr als 1.400 Menschen getötet. Nach UNO-Angaben wurden 135.000 Menschen in die Flucht getrieben.
Srilankesische Streitkräfte melden Tod von 700 Rebellen in 7 Tagen
Die jüngsten Kämpfe zwischen Regierungstruppen und tamilischen Rebellen im Norden Sri Lankas haben laut Militärangaben innerhalb einer Woche rund 700 Aufständische und 106 Soldaten das Leben gekostet. Hunderte der Rebellen sowie rund 170 Soldaten seien verletzt worden, sagte ein Militärsprecher am Donnerstag. Die separatistischen Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) reagierten zunächst nicht auf den Bericht, beide Konfliktparteien widersprechen aber regelmäßig den Opferangaben der anderen Seite.
Zwischen Regierungstruppen und den Tamilen- Rebellen der LTTE waren in der Nacht auf Donnerstag auf der Halbinsel Jaffna im Norden Sri Lankas erneut schwere Gefechte ausgebrochen. Militärsprecher Upali Rajapakse sagte, nach Armeeschätzungen seien mindestens 100 LTTE-Kämpfer ums Leben gekommen, als mehrere Boote der Rebellen versenkt wurden. Kämpfer der LTTE hätten vom Meer aus einen Marinestützpunkt nahe der Kilali-Lagune mit Mörsergranaten angegriffen. Die LTTE äußerte sich zunächst nicht zu Verlusten. Die Rebellen in den Booten sollten offensichtlich LTTE-Stellungen an Land verstärken.
Unterdessen griffen Regierungstruppen im Osten des südasiatischen Inselstaates Stellungen der Befreiungstiger an, die seit Jahrzehnten für einen eigenen Staat in den überwiegend von Tamilen bewohnten Gebieten bzw. eine Autonomie in dem mehrheitlich von Singhalesen bewohnten Land kämpfen. 2002 vereinbarten Regierung und Rebellen eine Waffenruhe, die aber wiederholt gebrochen wurde. Seit einigen Wochen droht der Bürgerkrieg wieder in vollem Ausmaß zu entflammen.
Zu Kämpfen kam es auch im Gebiet um Muhamalai im Norden. Dort hat die Armee ihre Hauptverteidigungslinie für die von der Regierung kontrollierte Halbinsel Jaffna. Die Luftwaffe bombardierte unterdessen nach eigenen Angaben ein Rebellencamp nahe Kilinochchi, der „Hauptstadt“ der Rebellen. General Athula Jayawardena sagte, mehrere Gebäude seien getroffen worden. Über Verluste und genaue Schäden sei aber nichts bekannt. Der LTTE-nahe Internetdienst Tamilnet berichtete, die Rebellen hätten am frühen Donnerstag erneut den Militärflughafen Palaly auf Jaffna mit Artillerie beschossen.
Reporter ohne Grenzen (Reporters sans frontieres/RSF) nannten unterdessen „die andauernden Angriffe auf die tamilische Mediengruppe, die die Tageszeitungen Uthayan und Sudar Oli herausgibt“ in einer Aussendung „inakzeptabel“. Am Abend des 15. August sei ein Fahrer von „Uthayan“ in Jaffna getötet worden, als er während einer vorübergehenden Aufhebung der Ausgangssperre Zeitungen ausführen wollte. Wenige Stunden zuvor sei die Redaktion der Tageszeitung „Sudar Oli“ in Colombo von Sicherheitskräften durchsucht und den Direktoren beider Blätter der Polizeischutz entzogen worden, beklagten RSF.