Am Sonntag überschlug sich 60 Seemeilen vor der Insel ein Schlauchboot mit 30 Insassen, die Medienangaben zufolge aus Eritrea stammen.
Ein Fischerboot griff zehn Überlebende auf, die sich an einen Holzbalken klammerten. Auf der Suche nach den 20 anderen Flüchtlingen entdeckten Retter mehrere leblos in der See treibende Körper. Bereits in der Nacht zum Samstag hatte ein gekentertes Boot vermutlich 50 Menschen in den Tod gerissen.
Zehn Tote konnten geborgen werden, während weitere 40 Einwanderer in den Fluten versanken – darunter mindestens zehn Minderjährige, berichteten italienische Medien am Sonntag. Unterdessen wurde die Suche nach den Vermissten am Sonntag mit Schiffen, Hubschraubern und Flugzeugen fortgesetzt. Weitere 70 Insassen des zehn Meter langen Bootes waren in der Nacht zum Samstag von einem Schiff der italienischen Marine gerettet worden.
Es kursierten unterschiedliche Versionen zu den Gründen des Unglücks. Eventuell habe das Schiff das Boot bei dem Rettungsversuch gerammt und so zum Sinken gebracht, zitierten Medien eine Augenzeugin. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. Ein anderer Flüchtling erzählte hingegen, die verzweifelten Immigranten seien beim Anblick des Militärschiffes alle auf eine Seite des Bootes gerannt und hätten es zum Kentern gebracht.
Auch auf den Kanarischen Inseln nimmt der Zustrom von afrikanischen Bootsflüchtlingen weiter zu. Wie die spanischen Behörden mitteilten, gelangten am Wochenende binnen 48 Stunden über 1000 illegale Zuwanderer von der Küste Westafrikas auf die Inselgruppe, mehr als im gesamten Monat August des Vorjahres. Seit Jahresanfang erreichten über 17.000 Afrikaner mit Booten die Kanarischen Inseln.