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Den Haag: Srebrenica-Prozess geht weiter

UN-Chefanklägerin Carla Del Ponte hat die serbische Regierung scharf kritisiert, dass sie den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Ratko Mladic nicht längst hinter Gitter gebracht habe.

„Mlacic sollte in diesem Fall vor Gericht stehen“, sagte Del Ponte am Montag bei der Wiederaufnahme des Verfahrens vor dem Kriegsverbrechertribunal der Vereinten Nationen in Den Haag. Die serbische Regierung sei „vollkommen in der Lage“, den ehemaligen bosnisch-serbischen Befehlshaber zu fassen, und es sei „skandalös“, dass Mladic und der frühere bosnisch-serbische Präsident Radovan Karadzic noch flüchtig seien.

Der Prozess um das Massaker von Srebrenica ist der bisher größte am UN-Tribunal für das ehemalige Jugoslawien. Sieben bosnische Serben müssen sich wegen ihrer Beteiligung an dem Massenmord an etwa 8.000 moslemischen Männern in Bosnien im Juli 1995 verantworten. Gegen fünf der angeklagten ranghohen Militärs und Polizisten lautet die Anklage auf Völkermord. Dieser schwerste dem Völkerrecht bekannte Tatbestand wird vom Haager Tribunal nur im Zusammenhang mit dem Srebrenica-Massaker verwendet. Der Prozess hatte am 14. Juli mit der Klärung von Verfahrensfragen begonnen und war – wegen der Sommerpause des Gerichts – noch am selben Tag vertagt worden.

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