Dabei soll ermittelt werden, warum das Feuerwerk am Nationalfeiertag der Staatsgründung nicht wegen des Sturms mit einer Spitzengeschwindigkeit von 120 km/h abgebrochen wurde. Der Landeswetter-Dienst hätte um 19.39 Uhr per E-Mail eine „Rote Warnung“ verschickt, die der Katastrophenschutz erst 23.30 Uhr gelesen hatte.
Wie Kanzleramtsminister György Szilvasy erklärte, hätten Polizei und Feuerwehr die Veranstalter des Feuerwerks ersucht, die Lichtparade zu unterbrechen. Nach einer kurzen Pause sei das Feuerwerk jedoch fortgesetzt worden. „Das Feuerwerk hätte nach der Wetterprognose abgebrochen werden müssen, an dem mehr als eine Million Menschen teilgenommen hätten“, kritisierte der Kommandeur der Budapester Feuerwehr, Peter Bende. Der Vorsitzende des Landeswetterdienstes, Zoltan Dunkel, betonte am Dienstag im Ungarischen TV, dass allerdings die wirkliche Stärke des Sturmes erst wenige Minuten vor dem Unglück abzusehen war. In Zukunft sollen so genannte maximale Besucherquoten für das traditionelle Feuerwerk eingeführt werden, um die Massen besser kontrollieren zu können. Dies lehnte der Katastrophenschutz ab und forderte stattdessen einen größeren Schauplatz für das Feuerwerk als das schmale Donauufer.
Wie der Budapester Polizeichef Peter Gergenyi im TV betonte, hätte die Polizei sehr wohl die Organisatoren des Feuerwerkes über das nahende Unwetter informiert, nur sei es da bereits zu spät gewesen. Es hätte mindestens zwei bis 2,5 Stunden gedauert, um die Menge aufzulösen. Dabei hätten die Organisatoren über das ausgebaute Lautsprechersystem die Zuschauer über den nahenden Sturm informieren können.
Nach Medienberichten versuchen Politiker der konservativen Opposition, die sozialliberale Regierung und den liberalen Budapester Oberbürgermeister Gabor Demszky für die Tragödie verantwortlich zu machen. Die liberale Regierungspartei SZDSZ und das konservative Demokratenforum (MDF) warnen davor, aus der Tragödie kurz vor den Kommunalwahlen „politisches Kapital“ schlagen zu wollen.