Nigeria: Wieder zwei Ausländer entführt
Ein zweiter wurde nach Militärangaben verletzt. Unter den Geiseln befindet sich ein Italiener.
Erst am Mittwoch waren im Süden Nigerias sechs entführte Ausländer gegen Zahlung eines Lösegelds freigelassen worden, zwei US-Bürger und vier Europäer. Die sechs Mitarbeiter von Ölkonzernen im Niger-Delta waren in einem Nachtclub der Stadt Port Harcourt überfallen und verschleppt worden.
Hintergrund der Entführungen ist ein Aufstand von mehreren Gruppen, die eine stärkere Beteiligung der Bevölkerung im Niger-Delta an den Gewinnen aus der Ölförderung verlangen. Die Rebellengruppe Bewegung für die Emanzipation des Niger-Deltas (MEND) teilte mit, dass zwei Saipem-Angestellte an der Entführung beteiligt gewesen seien.
Die Angreifer seien mit zwei Autos herangefahren und habe auf die Soldaten geschossen, die das Gebäude bewacht hätten, hieß es aus Unternehmenskreisen. Seit Jahresbeginn hatten Aufständische im Niger-Delta mehr als vierzig ausländische Ölarbeiter verschleppt, meist aber wieder freigelassen. Beobachter machen die Zahlung von Lösegeld durch Regierung und Ölunternehmen mitverantwortlich für den Anstieg der Entführungsfälle.