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Entführer nicht in DNA-Datenbank

Ein Abgleich der DNA des Kampusch-Entführers Wolfgang Priklopil in der österreichischen Datenbank hat keinen Treffer gebracht.

Wie der Ermittler Mag. Erich Zwettler vom Bundeskriminalamt (BK) der APA am Samstag sagte, hat die Überprüfung des Profils des Mannes ergeben, dass er „in Österreich nirgends im Zusammenhang mit einer Straftat gesucht worden ist“. Bestätigen konnte er einen Bericht des „Kurier“, wonach die junge Frau sexuellen Kontakt mit Priklopil gehabt haben soll.

Angaben über die Intimitäten mit ihrem Entführer habe Natascha Kampusch gegenüber der Polizistin gemacht, die sie nach Wien begleitet habe, so Zwettler. Weitere Angaben dazu werde es von Seiten der Ermittler jedoch keinesfalls geben, betonte er.

Nach wie vor sei die Untersuchung des Hauses in Strasshof im Gange, wofür allein zehn Leute abgestellt seien, so der Kriminalist. Zudem würden zahlreiche Personen im Umfeld einvernommen.

Natascha Kampusch selbst wird frühestens am Montag weiter einvernommen, so Zwettler. „Sie braucht dringend eine Pause.“ Sie befinde sich an einem „sicheren Ort, wo der Zutritt nicht jederzeit möglich ist“, meinte er. Die junge Frau habe derzeit auch keinen Wunsch geäußert, mit ihren Verwandten Kontakt zu haben: „Sie möchte ihre Ruhe haben.“ Der Aufenthaltsort Kampuschs wird von der Polizei streng geheim gehalten. Wie lange sie dort bleiben wird, sei unklar, meinte Zwettler. „Sie ist großjährig, sie kann eigentlich so lange bleiben, wie sie möchte.“

Der DNA-Test zeige zumindest, dass Priklopil kein Serientäter in Österreich sei, meinte der für Öffentlichkeitsarbeit zuständige Generalmajor Gerhard Lang. Die DNA-Datenbank in Innsbruck sei die drittgrößte der Welt. Üblicherweise führe mehr als jede dritte Überprüfung zu einem Treffer.

Entlastet werden konnte laut Lang die Mutter des Entführers, Waltraud Priklopil, die in einer Wohnung in der Wiener Donaustadt wohnt. „Nach derzeitigem Stand“ sei auszuschließen, dass sie mit der Entführung zu tun hatte, meinte der Kriminalist. Sie habe die Ermittler nach Bekanntwerden des Falles unterstützt.

Ebensowenig sei „nach derzeitigem Stand“ dem Freund Priklopils hinsichtlich der Entführung und Gefangennahme Kampuschs etwas anzulasten, so Lang. Auch die zahlreichen Beschuldigungen an die Adresse von Nataschas Mutter, wonach diese Wolfgang Priklopil gekannt haben oder mit der Tat in Zusammenhang gestanden sein soll, sind laut dem Polizisten entkräftet worden. „Dabei handelt es sich um Befürchtungen und Hinweise aus der Vergangenheit, von denen sich nichts bewahrheitet hat.“

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