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Nataschas Appell: "Lasst mir Zeit"

"Lasst mir Zeit, bis ich selbst berichten kann." Nataschas eindringlicher Appell an die Medien und die Öffentlichkeit ist von ihrem Psychiater Prof. Max Friedrich vor der Presse verlesen worden.

Friedrich wurde autorisiert, im Namen des Entführungsopfers die schriftliche Mitteilung bei dem Medientermin zu veröffentlichen.

In diesem Appell erzählte Natascha Kampusch über den Alltag mit ihrem Peiniger und die Beziehung zu Wolfgang Priklopil. Man habe gemeinsam gefrühstückt, sie habe Hausarbeiten erledigt, gekocht, fern gesehen und gelesen.

Ansonsten sei sie der Einsamkeit ausgesetzt gewesen. Ihr Raum war hinreichend eingerichtet, Priklopil habe ihn gemeinsam mit ihr am Beginn ihrer Entführung gestaltet. Es sei ihr Raum und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, sagte Kampusch in der Mitteilung.

Über persönliche Details im Zusammenleben mit Priklopil wolle sie keinesfalls berichten. „Ich bin mir durchaus bewusst, welch starken Eindruck die letzten Tage auf Sie gemacht haben müssen“, zeigte sie Verständnis für das große Interesse der Öffentlichkeit. Sie wisse, wie „schockierend und beängstigend“ der Gedanke an ihre Zeit in der Gefangenschaft sein muss. Sie verstehe, dass ihr eine „gewisse Neugier“ entgegengebracht werde. Aber sie werde keine Fragen über intime Details beantworten. Und sie werden jeden Schritt der Berichterstattung darüber ahnden. „Alle wollen immer intime Fragen stellen, die gehen niemanden etwas an.“ Vielleicht werde sie einmal einer Therapeutin etwas darüber erzählen oder niemals.

 

 

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