Das teilte Programmdirektor Wayne Hale am Mittwoch in Cape Canaveral im US- Bundesstaat Florida mit. Bis dahin solle geklärt werden, ob eine defekte Brennstoffzelle zur Stromversorgung ausgetauscht werde oder ob die Atlantis damit fliegen könne. Der Space-Shuttle soll jetzt mit der sechsköpfigen Besatzung an Bord am Freitag um 17.41 Uhr MESZ abheben und zur Internationalen Raumstation ISS©fliegen, wo sich derzeit der deutsche Astronaut Thomas Reiter aufhält.
Kann die NASA diesen Termin nicht halten, steckt sie mit allen weiteren Planungen in großen Schwierigkeiten. Nach dem Freitag ist vorerst kein Flug mehr möglich, weil die russische Sojus-Raumsonde Mitte September die neue Langzeitbesatzung und eine Weltraumtouristin zur ISS bringt. Theoretisch blieben der NASA©dann nur zwei Startmöglichkeiten Ende Oktober oder eine Änderung der Vorschriften, wonach die Atlantis bisher nur bei Tageslicht fliegen darf.
Die NASA hat den Start der Atlantis bereits drei Mal absagen müssen. Zunächst war das geplante Abheben des Shuttles am 27. August wegen eines Blitzeinschlags an der Startrampe verzögert worden. Dann wurde die Raumfähre aus Furcht vor dem Tropensturm Ernesto vorübergehend sogar von der Startrampe abtransportiert. Der für Mittwoch geplante Start wurde dann wegen der technischen Probleme verschoben.
Mit der Atlantis will die NASA die regulären Transportflüge zum Ausbau der ISS aufnehmen. Diese waren nach dem tödlichen Unglück der Raumfähre Columbia am 1. Februar 2003 unterbrochen worden. Es handelt sich um einen der wichtigsten Flüge in der Shuttle- Geschichte. Die Atlantis soll ein 17,5 Tonnen schweres Segment mit einem Paar Sonnensegeln zur ISS transportieren. Damit könnte die Energiegewinnung verdoppelt werden.