Der iranische Unterhändler Larijani habe dem Chefverhandler der Europäischen Union, Solana, am Wochenende ein entsprechendes Angebot unterbreitet, sagte der Diplomat am Sonntag. Ein iranischer Regierungsvertreter dementierte jedoch die Bereitschaft zum Stopp der Uran-Anreicherung.
Solana und Larijani waren am Samstag und Sonntag in Wien zusammengekommen. Beide Politiker bestätigten, dass dabei Missverständnisse ausgeräumt worden seien. Die Treffen galten als letzte Chance, doch noch eine für beide Seiten akzeptable Lösung im Atomstreit zu finden.
Solana und Larijani erklärten nun, die Gespräche über das iranische Atomprogramm würden fortgesetzt. Als möglicher Termin wurde Donnerstag dieser Woche genannt, als Ort ist erneut Wien im Gespräch. Damit ist fraglich, ob der UN-Sicherheitsrat bereits in dieser Woche auf Druck der USA hin über Sanktionen gegen den Iran beraten wird. Dies könnte gemäß einer UN-Resolution die nächste Konsequenz sein, sollte der Iran sich weiterhin weigern, seine Uran- Anreicherung auszusetzen.
Der UN-Sicherheitsrat hatte den Anreicherungsstopp zu einer Vorbedingung für Verhandlungen mit dem Iran über ein internationales Anreizpaket gemacht, was sich zum Hauptstreitpunkt zwischen den Verhandlungsparteien entwickelte. Ein entsprechendes Ultimatum zu einer solchen Aussetzung hatte der Iran am 31. August verstreichen lassen.
Am Montag soll der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergieorganisation über den Atomstreit mit dem Iran debattieren. Diplomaten zufolge wird IAEO-Chef ElBaradei seine Sorge zum Ausdruck bringen, der Iran könnte bei Wirtschaftssanktionen Inspektionen durch die Behörde unterbinden.