Dnjestr-Republik für Russland-Anschluss
Mehr als 97 Prozent der Wähler des schmalen Gebietsstreifens an der Grenze zur Ukraine hätten sich damit auch für einen baldigen Anschluss an Russland ausgesprochen, teilte die Wahlkommission am Montag mit.
Transnistriens autoritäre Führung zeigte sich am Montag optimistisch, dass das Ergebnis des Referendums ihre Position bei den Gesprächen mit der moldawischen Regierung stärken werde. Die Region hatte sich bereits 1990 von Moldawien losgesagt, nachdem es Befürchtungen gegeben hatte, die rumänischsprachige Bevölkerungsmehrheit der früheren Sowjet-Republik könnte eines Tages einen Anschluss an Rumänien durchsetzen. Die regionale Sprachvariante des Rumänischen, Moldawisch, ist Staatssprache Moldawiens.
Transnistrien wird international nicht anerkannt. Moldawien, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sowie die Europäische Union (EU) haben bereits im Vorfeld der Volksbefragung erklärt, diese sei unrechtmäßig.
Das wirtschaftlich rückständige Moldawien hatte das weitgehend russischsprachige Transnistrien eine weitreichende Autonomie angeboten, die von der dortigen Führung jedoch als unzureichend zurückgewiesen wurde. Transnistrien macht nur knapp ein Achtel der Fläche Moldawiens aus, beheimatet aber 40 Prozent der Industrie des Landes. Es stehe außer Frage, dass sich Transnistrien in einem Tag oder in einem Jahr Russland anschließen werde, sagte der selbst ernannte Außenminister der Separatistenregion, Waleri Lizkai, als Reaktion auf das Referendum. Es sei dabei egal, wie die Gespräche mit der moldawischen Regierung weitergingen.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 war in Transnistrien ein mehrmonatiger Bürgerkrieg ausgebrochen, der unter Vermittlung Russlands beendet wurde. Seitdem sind russische Einheiten in dem Gebiet stationiert.