Wenn sich erhärtet, dass menschliches Versagen die Ursache des Unglücks war, führt dies nicht zum Aus der Technologie der Magnetschwebebahn, wird sie in der in Hannover erscheinenden Neuen Presse zitiert.
Nach dem Unfall, bei dem 23 Menschen ums Leben kamen, war unter anderem die geplante Transrapidstrecke in München in Frage gestellt worden. Merkel sieht das Projekt nicht gefährdet, wenn es in Lathen keine technische Fehler gegeben haben sollte: Dann werden die Planungen für die Strecke in München weitergehen, sagte sie.
Der deutsche Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) warnte vor vorschnellen Urteilen über die Sicherheit des Transrapids: Gegner des Transrapid nutzen das schreckliche Unglück, um die Technologie schlechtzureden. Wir wissen aber noch nicht, was genau den Unfall im Emsland ausgelöst hat, sagte Tiefensee der Tageszeitung Die Welt zufolge.
Parallel zu den Ermittlungen werde er mit seinem bayerischen Kollegen Erwin Huber noch im Oktober die Gespräche über die geplante Transrapid-Strecke in München weiterführen, kündigte der SPD-Politiker an. Wir wollen über München zügig entscheiden, sobald die Sicherheitsfragen geklärt sind, sagte er. Die Transrapid-Hersteller Thyssen-Krupp und Siemens hätten ihm versichert, dass ein Unfall wie im Emsland in München nicht passieren könne.
Im Streit um die Finanzierung des Münchner Transrapid-Projekts hat Bayerns Wirtschaftsminister Huber (CSU) einen höheren Beitrag des Landes in Aussicht gestellt. Der Freistaat wird sich einer Aufstockung seines Finanzierungs-Anteils nicht verschließen, wenn dies in ein sinnvolles Gesamtkonzept eingebunden ist, sagte Huber der Tageszeitung Die Welt (Mittwochausgabe).
Bisher will sich Bayern mit 185 Mio. Euro an den Gesamtkosten von geschätzt 1,85 Mrd. Euro beteiligen. Ich rechne fest damit, dass das Finanzierungskonzept noch in diesem Jahr zustande kommt, sagte Huber. Der Bund hat bisher rund 550 Mio. Euro für das Projekt berücksichtigt. Neben Bayern will sich auch die Deutsche Bahn mit rund 185 Mio. Euro beteiligen.