D: Ermittlungen nach Mordgeständnis
Es könne keine Liste möglicher Opfer des 47-Jährigen aufgestellt werden, weil in Frage kommende Todesfälle in den neunziger Jahren natürlich gewirkt hätten, erklärte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag.
Der Mann hatte nach Angaben aus Justizkreisen etwa 30 Morde gestanden, die Staatsanwaltschaft sprach jedoch eher von dutzenden Taten in Frankreich, der Schweiz und Deutschland. Die Frauen seien dem mutmaßlichen Kopfkissenmörder laut Geständnis in den vergangenen 17 Jahren zum Opfer gefallen. Der Inhaftierte hatte sich am vergangenen Freitag im Untergeschoss des Gerichtsgebäudes mit Schuhbändern erhängt. Möglicherweise habe der Mann aber auch fabuliert, hieß es.
Konkrete Angaben hatte der Elsässer zu fünf Morden im Oberelsass bei Burnhaupt-le-Haut 1994 und zwei im Unterelsass in den Jahren 2000 oder 2001 gemacht. Seine Opfer, alleinlebende Pensionistinnen, habe er mit einem Kopfkissen erstickt und anschließend Geld und Schmuck geraubt. Er habe nie Türen oder Fenster aufgebrochen, sondern sei zumeist durch den Keller in die Häuser eingedrungen.
Erleichtert äußerten sich Angehörige der Toten in Burnhaupt-le- Haut. Nach zwölf Jahren Zweifel haben wir endlich die Gewissheit, sagte die Tochter einer 1994 gestorbenen 77-Jährigen. Ihr war der Tod der Mutter verdächtig vorgekommen. Meine Mutter lag tot im Bett, aber alles war zu aufgeräumt, es fehlte Geld und ein Hausschlüssel war verschwunden, sagte sie.
Dieses Szenario scheint zur möglichen Vorgehensweise des Mörders gepasst zu haben. Der Täter soll gestanden haben, die Bettdecken glatt gestrichen, die Pantoffeln seiner Opfer aufgereiht und die Türen sorgfältig hinter sich geschlossen zu haben. Der 46-Jährige war in der vergangenen Woche im Rahmen einer Ermittlung über mehrere Raubfälle festgenommen worden.