In ersten Berichten meldeten die Behörden mindestens sechs Tote und hunderte Verletzte in den zentralen Provinzen. Allein in der Stadt Danang wurden mehr als 400 Menschen verletzt. Auf den Philippinen stieg die Zahl der Todesopfer bis zum Sonntag auf fast 80. Dutzende weitere Menschen wurden noch vermisst.
„Xangsane“ zerstörte in Vietnam zehntausende Häuser und führte zu zahlreichen Stromausfällen, obwohl er unmittelbar vor dem Auftreffen auf die Küste etwas an Kraft eingebüßt hatte und vom Taifun zum Tropensturm herabgestuft worden war. Stark betroffen war neben Danang auch die Stadt Hoi An, die auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO steht.
Das Allgemeine Krankenhaus von Danang klagte angesicht des Ansturms von Verletzten über eine Überlastung seiner Kapazitäten. Fast 300 Patienten hätten am Sonntag Hilfe gesucht, sagte der Arzt Nguyen Ba Hung. Die meisten von ihnen seien von herabstürzenden Steinen oder Blechdächern getroffen worden, die der Wind von den Häusern riss. „Wir sind völlig überwältigt. So etwas habe ich noch nicht gesehen, seit ich vor zwölf Jahren hier meine Arbeit aufnahm.“
Schon vor dem Eintreffen von „Xangsane“ wurden am Samstag aus den zentralen Küstenregionen rund 180.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Die Evakuierungsaktion sei die größte in der Geschichte Zentralvietnams, erklärte ein Behördensprecher. Auch hunderte Touristen im Urlaubsort Hoi An wurden in Sicherheit gebracht. Die Fluggesellschaft Vietnam Airlines sagte Dutzende Inlandsflüge ab, tausende Passagiere saßen in Zügen fest, die ihre Fahrt nicht fortsetzen konnten.
Der Wetterdienst warnte vor anhaltenden schweren Regenfällen in den nächsten Tagen, die tödliche Erdrutsche und Überschwemmungen mit sich bringen könnten. Auch auf den Philippinen waren die meisten Opfer des Taifuns auf Grund von Überflutungen und Erdrutschen zu beklagen. Über den Inselstaat war „Xangsane“ am Donnerstag gezogen. Mehr als eine Million Menschen in 17 Regionen waren von dem Unwetter betroffen. Mehr als 100.000 waren am Wochenende noch in Notunterkünften der Regierung untergebracht. „Xangsane“, was auf laotisch „Elefant“ bedeutet, war der zehnte Taifun der Saison.