Prodi beriet am Mittwoch in Beirut mit dem libanesischen Ministerpräsidenten Siniora über die UNO- Friedenstruppe, deren Führung Italien im Februar von Frankreich übernehmen wird.
Siniora begrüßte die starke italienische Beteiligung an der UNIFIL -Truppe. Rom hat bereits 1.000 Soldaten im Süden des Libanons stationiert, die Prodi noch am Mittwoch besuchen wollte. Insgesamt wird Italien 2.500 der gut 15.000 Blauhelme stellen, die den Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz überwachen und ein waffenfreies Gebiet von der israelischen Nordgrenze bis zum Fluss Litani schaffen sollen.
Das Land müsse nach dem Krieg zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz nicht nur materiell, sondern auch politisch wieder aufgebaut werden, sagte Prodi. Seine Regierung wolle Siniora unterstützen, der in einem äußerst schwierigen Moment extreme Führungsstärke bewiesen habe. Auch die Europäische Union und die internationale Gemeinschaft wollten dem Libanon mehr Stabilität geben.
Seit Ende des 34-tägigen Krieges Mitte August ist der von westlichen Ländern unterstützte Siniora wegen der Umbildung seines Kabinetts intern zunehmend unter Druck geraten. Die Hisbollah fordert vom Regierungschef, mehr Verbündete der Miliz ins Kabinett aufzunehmen.
Während des Krieges legten israelische Kampfflugzeuge ganze libanesische Dörfer und Städte in Schutt und Asche. Die Infrastruktur des Landes wurde schwer beschädigt. Im Libanon wurden mehr als 1.200 Menschen getötet, zudem starben in dem Konflikt 157 Israelis.