Bei der Begegnung wird auch der Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, Kardinal Paul Poupard, anwesend sein. Der Dalai Lama hält sich zur Entgegennahme eines Ehrendoktorats der Universität Rom in der italienischen Hauptstadt auf. Das exilierte Oberhaupt des tibetischen Volkes war auch mit Johannes Paul II. mehrfach zusammengetroffen, zuletzt im November 2003.
Der schwer zugängliche buddhistische Klosterstaat Tibet war von 1720 bis 1912 chinesisches Protektorat und nach dem Ende des chinesischen Kaisertums faktisch selbstständig. 1950/51 marschierten chinesische kommunistische Truppen in Tibet ein. 1959 nach der Niederschlagung des Volksaufstands floh der 14. Dalai Lama Tenzin Gyatso mit über 100.000 Landsleuten über die Grenze nach Indien, wo er heute lebt. Am 1. September 1965 wurde die Autonome Region Tibet gegründet, deren Fläche wesentlich kleiner ist als die des alten Tibet, das große Teile der heutigen chinesischen Provinz Qinghai und den Westen der Provinz Sichuan umfasste.