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ÖFB-Team klar verbessert

Das österreichische Fußball-Nationalteam hat sich am Mittwoch für die zuletzt schwachen Vorstellungen rehabilitiert. Die Österreicher setzten sich in Innsbruck gegen EM-Partner Schweiz überraschend mit 2:1 durch.

Im siebenten Match der Teamchef-Ära zwei von Josef Hickersberger wurde vom ÖFB-Team endlich ansprechender Fußball gespielt. Fünf Tage nach dem 2:1 gegen Liechtenstein präsentierten sich die Österreicher in Innsbruck wie ausgewechselt, setzten von der ersten Minute an auf Offensive, spielten präzise und effektiv nach vorne und überstanden vor der Pause auch einige gefährliche Situationen nicht zuletzt dank Jürgen Macho im Tor. Damit gewann das ÖFB-Team sein erstes Heimspiel seit dem 12. Oktober des Vorjahres und fügte den Eidgenossen die erste Niederlage nach elf Spielen (das Elferschießen im WM-Achtelfinale gegen die Ukraine unberücksichtigt) zu. Obendrein kassierten die Schweizer ihr erstes Gegentor nach 684 Minuten.

Die erste große Chance fand Linz nach Idealpass des auf der rechten Seite eingesetzten Ivanschitz vor, Benaglio rettete jedoch mit dem Fuß (13.). Nur Zentimeter fehlten, als Kuljic nach einer Aufhauser-Flanke den Ball mit dem Kopf aufs Tor zirkelte (13.) und etwas mehr bei einem zweiten Versuch nach Ertl-Flanke (17.). Auch die Fernbombe von Aufhauser (18.) konnte sich sehen lassen. Dann waren die Schweizer am Zug, als Streller mit einem Kopfball Macho zu einer Glanzparade zwang (21.). Ein sehenswerter Konter führte zum 1:0. Fuchs bediente Kuljic, dieser spielte für Linz zur Mitte, der von Magnin etwas gezupft zu Boden ging. Referee Svendsen entschied auf Elfer, den Linz in der 24. Minute sicher verwandelte. Zwei Minuten später schien das 1:1 fast sicher, als Magnin Cabanas bediente, Macho aber dessen Direktschuss mit einer großartigen Parade parierte (26.). Das Tor fiel zehn Minuten später auf der anderen Seite. Prager spielte Ivanschitz an und dessen Maßflanke köpfelte der Schweizer Liga-Schützenleader Kuljic zum 2:0 ins Tor (36.).

Die erste Möglichkeit in Hälfte zwei hatten die Österreicher bei einem knappen Fehlschuss von Prager (47.). Dann übernahm die Schweizer Legionärstruppe (begonnen hatte sie komplett mit Auslandsprofis) das Kommando und hatte zwei gute Möglichkeiten zum 1:2. In der 50. Minute scheiterte Streller aus kurzer Distanz an Macho, in der 51. parierte der Torhüter einen Volleyschuss von Yakin. Weissenberger zielte in der 65. Minute etwas zu hoch. In der 70. Minute verkürzte die Schweiz dann auf 1:2: Panatta legte für Streller auf und dieser erzielte aus knapper Abseitsposition das 1:2. Damit hatten die bemühten Gäste aber ihr Pulver aber verschossen.

Josef Hickersberger (ÖFB-Teamchef): “Die erste Spielhälfte war eine hervorragende Leistung, die zweite hat mir weniger gut gefallen. Dieser Erfolg gegen eine wirklich sehr gute Mannschaft, die Schweiz wollte nicht verlieren, zählt wirklich etwas. Wir haben aber noch nicht viel erreicht.”
Thomas Prager: “Wir haben ein Riesenspiel gemacht.”
Jürgen Macho: “Ich denk’ wir haben heute vom Anfang an hundertprozentigen Einsatz gezeigt und gut gespielt. Wir haben verdient gewonnen. 90 Minuten hat jeder Einzelne von uns alles gegeben, niemand ist heute zu kritisieren.”
Markus Weissenberger: “Die zweite Hälfte war von Hektik geprägt, aber wir haben uns sehr clever verhalten. Es war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Aber wir müssen besser werden.”
Köbi Kuhn (Schweizer Teamchef): “Österreich hat uns vor allem in der ersten Hälfte eine Lektion in Sachen Zweikampf-Stärke erteilt. Wir werden aus diesem Spiel unsere Lehren ziehen. Es war eine bittere, aber akzeptable Niederlage, für Österreich ist viel Prestige auf dem Spiel gestanden, wohl mehr als für uns. Sie wollten sich rehabilitieren, das haben sie gemacht. Wir haben gegen eine Mannschaft verloren, die fantastisch gekämpft und uns viel Mühe bereitet hat.”

Österreich – Schweiz: 2:1 (2:0)
Tivoli-Neu, 11.000, SR Svendsen
Torfolge: 1:0 (24.) Linz (Foulelfer), 2:0 (36.) Kuljic, 2:1 (70.) Streller
Österreich: Macho – Ertl, Martin Hiden, Stranzl (46. Feldhofer), Fuchs – Ivanschitz, Aufhauser, Prager (84. Garics), Weissenberger (90. H. Eder) – Linz (61. Akagündüz), Kuljic (83. Leitgeb)
Schweiz: Benaglio (46. Coltorti) – Degen, Djourou, Müller (41. Grichting), Magnin (46. Spycher) – Gygax (69. Wicky), Cabanas, Vogel (46. Huggel), Barnetta – Streller, Lustrinelli (46. Hakan Yakin)

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