Der seit Dienstag vermisste sechsjährige Marvin aus Schotten-Sichenhausen (Vogelsbergkreis) in Osthessen ist tot. Polizeitaucher fanden am Donnerstag um 13.45 Uhr die Leiche des Kindes im Gederner See (Wetteraukreis). Am Ufer hatte eine Spaziergängerin eine Bettdecke gesehen. Diese stammte aus dem Elternhaus von Marvin, wie die Polizei herausfand.
Abschiedsbriefe der Mutter deuten darauf hin, dass sie sich umbringen wollte. Möglicherweise tötete sie zuvor den Sohn.
Ursache und Zeitpunkt des Todes sollen mit Hilfe einer Obduktion geklärt werden. Für Donnerstagnachmittag war bereits die Untersuchung der Mutter geplant, die mit dem Auto in den Tod gefahren war. Sie hatte am Dienstag in der Früh unbemerkt von ihrem Ehemann und der 15-jährigen Tochter das Haus verlassen. Das 200 Meter entfernt von der Straße liegende Autowrack war um 8.25 Uhr von einer Autofahrerin entdeckt worden. Den Gederner See erreicht man, wenn man ein paar Kilometer weiter in dieselbe Richtung fährt.
Die Polizei hatte zunächst nicht ausgeschlossen, dass Marvin im Auto war, als der Unfall geschah, und möglicherweise hilflos umher irrte. Eine groß angelegte Suchaktion hatte keinen Erfolg. Am Donnerstag waren erneut rund 200 Polizisten, zwei Tauchereinheiten, ein Polizeihubschrauber und Suchhunde eingesetzt.