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Paris: Gewalt am 1. Jahrestag

Am Jahrestag der Jugendkrawalle in Frankreich sind die befürchteten Unruhen weitgehend ausgeblieben. In der Nacht habe es lediglich vereinzelte Zwischenfälle gegeben.

Das teilte das Innenministerium mit. „Es war eine relativ ruhige Nacht.“ In französischen Vororten machte die Polizei 25 Festnahmen, davon 21 im Umland von Paris. Sechs Polizisten wurden leicht verletzt.

In einem Pariser Vorort setzen Unbekannte am Freitagabend zwei Busse in Brand: Nordöstlich der Hauptstadt kaperten zwei Vermummte in Blanc-Mesnil einen Linienbus. Danach forderten sie die rund 15 Fahrgäste zum Verlassen des Fahrzeugs auf, bevor sie es anzündeten, wie Polizisten berichteten. Der Busfahrer sei an seiner Krawatte aus dem Fahrzeug gezogen worden, danach hätten die Jugendlichen einen Molotov-Cocktail in den Wagen geworfen. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich in einer anderen Gegend des Vororts.

Im Umland von Paris sind seit vergangenen Sonntag mindestens fünf Linienbusse angezündet worden. Die Regierung hatte die Sicherheitsmaßnahmen am Jahrestag des Ausbruchs der Jugend-Unruhen in den Vorstädten am Freitag verstärkt. In der Nacht zum Samstag setzte die Polizei 4.000 zusätzliche Kräfte ein. Beamte zeigten verstärkt in den sozialen Brennpunkten Präsenz.

In dem Departement Seine-Saint-Denis gingen bis kurz vor Mitternacht 20 Autos in Flammen auf. In Toulouse steckten Jugendliche mindestens vier Autos in Brand. Auch aus der Stadt Meaux wurden Gewaltausbrüche gemeldet. „Es geht schon heiß her, aber es hat nicht die Ausmaße der Unruhen vom vorigen Jahr“, fasste ein Polizeibeamter die Lage in der Nacht zusammen.

Seit den Ausschreitungen vor einem Jahr sind die Zwischenfälle in Frankreichs Vorstädten nie abgerissen. Im Durchschnitt werden täglich 115 Fahrzeuge angezündet und 15 Sicherheitspolizisten angegriffen.

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