Solche Vorfälle liefern islamistischen Extremisten Munition für weitere Radikalisierung, sagte Bayerns Innenminister Beckstein der Bild am Sonntag.
In einer streng vertraulichen Lageeinschätzung warnte auch das deutsche Verteidigungsministerium vor Gewalt gegen die Bundeswehr in Afghanistan. Es sei mit gewaltsamen Übergriffen nicht nur gegen deutsche, sondern auch gegen internationale zivile und militärische Kräfte und Einrichtungen insgesamt zu rechnen, zitiert BamS aus dem Papier. Die bekannt gewordenen Vorgänge könnten auch innerhalb Deutschlands weit reichende Folgen haben, heißt es in der Lageeinschätzung weiter. Es sei nicht auszuschließen, dass durch die erneuten Ereignisse auch hier die Einzelfalltheorie nicht mehr glaubhaft vermittelbar ist und es somit nicht auszuschließen ist, dass es zu religiös motivierten Protesten gegen die Bundeswehr kommt. Der deutsche Innenminister Schäuble äußerte sich dagegen zurückhaltend über die Bedrohungslage: Deutschland ist Teil eines weltweiten Gefahrenraumes, sagte er der BamS. Ob die jüngst veröffentlichten Fotos Einfluss auf die Gesamtlage hätten, lasse sich derzeit nicht konkret belegen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende und frühere Verteidigungsminister Struck sagte dagegen der Zeitung: Unsere Sicherheitsbehörden sind gewarnt und immer auf eine höhere Gefährdungslage vorbereitet. Die deutschen Soldaten in Afghanistan müssten noch sensibler mit der Gefährdungslage umgehen. Viel werde davon abhängen, dass wir schnell und lückenlos aufklären können und nichts vertuschen.