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Irak: Blockade beendet

US-Truppen im Irak haben sich in einem bis dato beispiellosen Akt der irakischen Regierung gebeugt und die seit fünf Tagen währende Blockade eines Schiiten-Stadtteils in Bagdad beendet.

Die Kontrollposten im Nordosten Bagdads einschließlich der Schiitenhochburg Sadr City seien geöffnet worden, um das Leben für die Bevölkerung einfacher zu machen, hieß es am Dienstag seitens der US-Botschaft.

Iraks Ministerpräsident Maliki hatte zuvor die US-Truppen ultimativ aufgefordert, die Blockade am Dienstag zu beenden. Zuvor hatte der Schiitenführer Moqtada al-Sadr seine Anhänger und Gefolgsleute in dem Stadtteil aufgerufen, mit zivilem Ungehorsam gegen die Blockade zu protestieren. Mitglieder seiner Schiitenmiliz zwangen daraufhin Kinder und Jugendliche, die Schulen zu verlassen.

Selbst Geschäftsleute und Regierungsangestellte mussten nach Angaben der „Washington Post“ ihre Arbeitsplätze verlassen. Das Blatt sprach im Zusammenhang mit dem erfolgreichen Ultimatum Malikis von der bisher größten Demonstration der Unabhängigkeit der Regierung von den US-Besatzungstruppen. Die US-Truppen hatten mit der Blockade versucht, einen entführten US-Soldaten und einen irakischen Kommandanten zu finden.

Der Sprecher des Weißen Hauses, Tony Snow, widersprach der Ansicht, dass es eine Kluft zwischen Maliki und der US-Regierung gebe. Auch die Aufgabe der Kontrollposten bedeutet aus Sicht von Snow keinen Rückschlag. Dagegen hat nach den Worten des demokratischen Senators Carl Levin der Streit die Aufregung um die Kontrollposten die „völlige Unordnung“ im Irak offenbart.

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