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Russland: Tote durch gepanschten Wodka

Gepanschter Wodka sorgt derzeit in Russland für Todesopfer und chaotische Zustände in den Krankenhäusern. Hunderte Menschen sind nach dem Konsum der giftige Spirtuosen an Hepatitis und Leberversagen gestorben.

Tausende Vergiftetete füllen die Krankenstationen. In vielen Städten wurde der Notstand ausgerufen.

Die Staatsanwaltschaft fordert ein hartes Durchgreifen gegen illegale Alkoholproduzenten. Die Herkunft der giftigen Spirituose ist ungeklärt, polizeiliche Ermittlungen laufen. Viele geben einem neuen Gesetz die Schuld an der Massenvergiftung. Seit Anfang Juli gelten neue Registrierungs- und strengere Hygienevorschriften, die die Verbraucher eigentlich besser schützen sollten. Die Hersteller gaben die zusätzlichen Kosten jedoch an die Konsumenten weiter, die daraufhin verstärkt zu anderen alkoholhaltigen Substanzen griffen.

„Die Leute begannen, Antiseptika zu trinken,“ sagte der Chef der Nationalen Alkoholverbands. Die ersten Vergiftungen durch Wundreinigungsmittel seien unmittelbar nach der Einführung des neuen Gesetztes eingetreten. Medienberichten zufolge strecken die Armen Russlands ihre Wodkavorräte in Ermangelung billigen Fusels auch mit Bremsflüssigkeit, Fensterreinigern, Feuerzeugbenzin und Aftershave.

Wodka ist seit Jahrhunderten das beliebteste Getränk der Russen und spielt im sozialen Leben eine wichtige Rolle. Das feurige Nationalgetränk wird vielfältig eingesetzt: bei Festen, zur Beruhigung der Nerven, beim Abschluss von Verträgen und um Kummer zu ertränken. „Samogon“, die selbstgebrannte Variante, bringt vor allem den Arbeitern Trost – und ihre Angehörigen zur Verzweiflung. Bisher sind alle Versuche, den Alkoholkonsum einzuschränken, fehlgeschlagen.

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