Die “Sun” berichtet, dass Laurie und Cohen auf dem Weg zu einer Bar waren. Sie kamen gerade von einem Interview bei der TV-Show “Saturday Night Live”. Cohen war noch immer als Borat verkleidet, als er einen Passanten ansprach: “Ich liebe deine Kleidung. Sind schön! Darf ich die dir abkaufen? Ich will darin Sex haben!”
Doch der fand das gar nicht lustig: Der Angesprochene schlug auf Borat ein. Der falsche Kasache rief verzweifelt um Hilfe. Heldenhaft warf sich Hugh Laurie auf den Mann und hielt ihn von “Borat”fern. Später erzählte Laurie, dass er sich Sorgen gemacht habe, dass der Brite schwer verletzt würde.
Ein Beobachter: “Ich glaube, der Typ hat gemeint, dass ihn da ein Irrer überfallen will, und hat um sich geschlagen. Sacha hat großes Glück gehabt, dass es ihn nicht schlimmer erwischt hat.”
Weitere Amerikaner fühlen sich von Borat-Filmemachern getäuscht
New York (APA/dpa) – Immer mehr in dem Kinoknüller Borat vorgeführte Amerikaner beschweren sich darüber, unter falschen Vorgaben zur Mitwirkung an der Satire überredet worden zu sein. Zu denen, die sich von dem britischen Komödianten Sacha Baron Cohen und dem Studio hintergangen fühlen, gehören ein Fahrlehrer und ein Autohändler sowie die jüdischen Besitzer einer Pension, berichtete der Sender ABC am Montag.
Inzwischen setzt der Film über einen hinterwäldlerischen Reporter (Borat alias Cohen) aus Kasachstan seinen Siegeszug an den US-Kinos fort und ist unverändert Spitzenreiter der Kinocharts. Der Film entlockt realen Amerikanern massive rassistische sowie antisemitische und schwulenfeindliche Vorurteile.
In der vergangenen Woche waren die Filmemacher von Borat bereits von zwei Studenten aus dem US-Bundesstaat South Carolina verklagt worden. Diese führen in ihrer Klage vor einem Gericht in Los Angeles an, Cohen habe sie absichtlich betrunken gemacht, um ihre Unterschrift für die Einverständniserklärung zu bekommen. In dem Film gibt es eine Szene, in der Cohen mit ihnen zusammen ein Sexvideo von Pamela Anderson anschaut. Außerdem äußern sich die Studenten frauenfeindlich und rassistisch.
Die beiden Kläger verlangen nach Angaben des Internetdienstes E!Online Schadensersatz von mehr als 25.000 Dollar (19.434 Euro). Außerdem bestehen sie darauf, in der Szene unkenntlich gemacht zu werden. Ein Sprecher des verklagten Studios 20th Century Fox, Gregg Brilliant, räumte dem Verfahren keine Chance ein.
Die erbosten Amerikaner geben an, ihnen sei versichert worden, dass es sich bei dem Film um eine reine Dokumentation handle, die nur in Europa, aber nie in den USA gezeigt würde. Der Besitzer der Fahrschule in Perry Hall (US-Staat Maryland) berichtete ABC, er sei um Fahrstunden für einen Ausländer gebeten worden. Er habe für 500 Dollar in bar zugestimmt, sich dabei für die Dokumentation filmen zu lassen. Der Autohändler wiederum gab für einen Betrag von 150 Dollar sein Einverständnis.
Die beiden Studenten behaupten in ihrer Klage, sie litten unter Erniedrigung, seelischen Schmerzen, emotionalen und körperlichen Qualen. Wenn sie gewusst hätten, dass der Film auch in den USA läuft, hätten sie sich nicht so offen gegeben, hieß es. Die Satire ist vor allem als Gesellschaftskritik an den Vereinigten Staaten gedacht. Sie hielt sich am Wochenende mit weiteren Einnahmen von 29 Millionen Dollar (23 Millionen Euro) auf Platz eins der nordamerikanischen Kinocharts.
(Quelle: APA)