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Sudan: Zustimmung für UN-Einsatz

Der Sudan hat erstmals grünes Licht für den Einsatz von UN-Truppen in seiner Bürgerkriegsprovinz Darfur gegeben, streitet mit der Weltorganisation aber über dessen Ausmaß.

Der scheidende UN-Generalsekretär Annan erreichte bei einem Krisentreffen in Addis Abeba die Grundsatzeinigung. Dennoch machte die Führung in Khartum deutlich, dass sie unter anderem bei der Stärke der Truppe andere Vorstellungen als die Vereinten Nationen hat. Der seit drei Jahren andauernde Bürgerkrieg, bei dem 200.000 Menschen starben und der Auswirkungen auf die Nachbarländer Tschad und Zentralafrikanische Republik hat, führte am Freitag dazu, dass der Tschad die Generalmobilmachung anordnete. Annan sagte am Donnerstagabend, der Sudan habe der Stationierung einer Friedenstruppe grundsätzlich zugestimmt. Allerdings habe sich die Regierung in Khartum noch nicht dazu geäußert, wie viele ausländische Soldaten sie in die Region lassen wolle. Die UN dächten an 17.000 Soldaten und 3.000 Polizisten, die hauptsächlich aus afrikanischen Ländern kommen sollen. Die UN werde die Kommandostruktur stellen. Sudans UN-Botschafter Abdalmahmud Abdalhalim Mohammed erklärte, er gehe von 11.000 bis 12.000 Soldaten aus, die von einem Afrikaner kommandiert werden sollten. Derzeit ist eine 7.000 Mann starke Truppe der Afrikanischen Union (AU) in Darfur im Einsatz, deren Mandat Ende des Jahres ausläuft. Der AU ist es bisher nicht gelungen, den Krieg und die unzähligen Übergriffe auf die Zivilbevölkerung zu beenden. Seit Beginn des Krieges 2003 sind 2,5 Millionen Menschen auf der Flucht vor Plünderungen und Vergewaltigungen. Die Gräueltaten werden arabischen Reitermilizen zugeschrieben, die mit Unterstützung der sudanesischen Regierung handeln sollen.

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