Chile: Verantwortung übernommen
In einem von seiner Frau verlesenen Brief schrieb er, um des Landes und seiner Einheit willen nehme er die politische Verantwortung für alle verübten Taten auf sich.
Kurz vor dem Ende seines Lebens wolle er deutlich machen, dass er gegen niemanden Hass hege und sein Land mehr als alles andere liebe. Während seine Gattin das Schreiben an Pinochets 91. Geburtstag vor seinem Haus in Santiago vorlas, war der Politiker hinter ihr zu sehen, ergriff aber nicht selbst das Wort. Während der Regierungszeit Pinochets bis 1990 wurden in Chile rund 3000 Menschen getötet oder verschwanden. Rund 28.000 weitere wurden gefoltert, nachdem er durch den Sturz von Präsident Salvador Allende an die Macht kam. Tausende Chilenen gingen ins Exil. Um eine Strafverfolgung Pinochets wegen der Entführung eines spanischen Priesters 1974 zu ermöglichen, wurde dem Ex-Diktator zuletzt von einem Gericht die Immunität aberkannt. Kürzlich wurde er schon einmal wegen Mordes, Folter und Verschleppungen unter Hausarrest gestellt.