Frankreich: Royal wurde nominiert
Auf einem Sonderparteitag in Paris bestätigten gut 1300 Delegierte der Sozialistischen Partei (PS) das Ergebnis der Urwahl vom 16. November mit einer feierlichen Abstimmung. Die 53-jährige wurde mit minutenlangen stehenden Ovationen gefeiert.
Eine neue Hoffnung ist auf der Linken entstanden, die bis zum Sieg 2007 wachsen will, sagte die 53-Jährige in ihrer ersten Ansprache als Kandidatin. Sie rief alle Franzosen auf, den Mut aufzubringen, sich den Veränderungen zu stellen, ohne das Ideal der Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Gerechtigkeit aufzugeben.
Royal will ihren Wahlkampf um die vier Themen Bildung, Kampf gegen Gewalt, Erhöhung der Kaufkraft und Umweltschutz führen. Sie versprach einen Einsatz gegen soziale Ungleichheiten und für nachhaltige Sicherheit. Die in Weiß gekleidete Präsidentin der Region Poitou-Charente begrüßte die 1300 Delegierten des Nominierungskongresses mit einem strahlenden Lächeln. Die Delegierten feierten Royal im Stehen mit anhaltendem Beifall. Immer wieder war der Ruf Ségolène présidente zu hören.
Parteivize Francois Rebsamen bestätigte zunächst offiziell die Ergebnisse der Vorwahl vom 16. November, in der sich Royal mit 60,69 Prozent gegen Exminister Dominique Strauss-Kahn (20,69) und Ex- Premier Laurent Fabius (18,66) durchgesetzt hatte. Anschließend votierten die 986 Parteidelegierten im Konzerthaus per Handzeichen die Kür Royals. Für die PS ist es das erste Mal in ihrer Geschichte, dass sie eine Frau in den Präsidentschaftswahlkampf schickt.
In Umfragen werden Royal gute Aussichten eingeräumt, den voraussichtlichen Kandidaten der Neogaullisten, Innenminister Nicolas Sarkozy, 2007 zu schlagen und erste Frau an der Spitze Frankreichs zu werden. Die konservative Partei kürt ihren Präsidentschaftskandidaten erst am 14. Jänner.