AA

Schönborn fordert Rücknahme des "Haubner-Erlass"

Gegen den umstrittenen Ausländerkinder-Erlass von Sozialministerin Haubner hat sich Kardinal Schönborn am Sonntag ausgesprochen. Er hoffe, dass dieser „ausgesprochen diskriminierende“ Erlass „umgehend zurückgenommen wird“, sagte er im ORF.

Außerdem befürwortete er eine „Not-Grundsicherung“ und plädierte für die Beibehaltung des differenzierten Schulsystems für die 10- bis 14- Jährigen.

Im Zusammenhang mit dem Eurofighter-Kauf – den er konkret nicht kommentierte – meinte Schönborn, dass die Neutralität auch etwas kosten müsse. Zur Ausländerfrage stellte er fest, dass es angesichts der Bevölkerungsentwicklung „eine ganz starke Immigration geben wird müssen“. Niemand sei dafür, dass man „grenzenlos die Grenzen öffnet, aber dass man unerbittlich und total die Grenzen schließt, wird praktisch einfach nicht gehen“, sagte der Bischof auch unter Hinweis auf die zahlreichen ausländischen Pflegekräfte in Österreich.

Schönborn formulierte in der „Pressestunde“ auch einen „Wunschzettel“ an die künftige Regierung. Er wünscht sich vier „klare Ja“ – zum Leben, zur Familie, zur Bildung und zu sozialen Standards. „Ja zum Leben“ bedeute aber nicht, dass Frauen für Abtreibung bestraft werden sollen – aber es sollten endlich flankierende Maßnahmen gesetzt werden wie Trennung von Beratung und Abtreibung, Führen einer Statistik und bessere Aufklärung über das „Post Abortion Syndrom“.

Der Papst-Besuch in der Türkei dominierte die „Pressestunde“. Eine Annäherung der Türkei an Europa ist „der Wunsch des Papstes“ und wäre für „das Friedensprojekt Europa wichtig“, sagte Schönborn. Benedikt XVI. habe sich für eine Annäherung ausgesprochen, nicht aber für einen türkischen EU-Beitritt. „Der Vatikan ist nicht EU-Mitglied und insofern steht es dem Papst nicht an, sich zu der politischen Frage zu äußern.“

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Schönborn fordert Rücknahme des "Haubner-Erlass"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen