Caritas Österreich unterstützte ihre lokale Schwester mit 20.000 Euro für Sofortmaßnahmen, teilte die Organisation am Montag in einer Aussendung mit. Helfer verteilen derzeit Lebensmittel im Katastrophengebiet und kümmern sich um Not-Unterkünfte, hieß es. Durch die Schlammlawine waren zehntausende Menschen obdachlos geworden.
3.700 Familien versorgte die Hilfsorganisation in der Diözese Legazpi mit Unterkünften und Lebensmitteln. Insgesamt erreicht die Nothilfe der Caritas Philippinen rund 90.000 Menschen. 900 Säcke Reis wurden in die Regionen Bicol, Süd Tagalog und Zentral Luzon geschickt. Weitere Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel werden dringend benötigt, so die Organisation.
Wegen Verwüstungen durch den Taifun Durian gestalten sich die Hilfsmaßnahmen laut Caritas als äußerst schwierig. Neben der Wasserversorgung sind auch das Stromnetz und die Telefonleitungen zusammengebrochen. Hochwasser und Erdrutsche haben die Straßen blockiert.
Mit Windstärken von bis zu 150 Stundenkilometern und heftigen Regenfällen war Durian in der Nacht auf Freitag über die östliche Provinz Albay hinweggefegt. Regen und Vulkanasche hatten sich zu einer tödlichen Lawine vermischt, die binnen kurzer Zeit Dörfer und Straßen unter sich begraben hat. Viele Häuser waren bis unters Dach mit Schlamm gefüllt. Laut Caritas zählt man um den Vulkan Mayon bisher 406 Todesopfer und 398 Vermisste.
(S E R V I C E – Spenden: PSK 7.700.004, BLZ 60.000, Kennwort: Erdrutsch Philippinen. Online-Spenden: http://www.caritas.at
Bis zu 1.000 Taifun-Tote auf den Philippinen
Der Taifun Durian hat auf den Philippinen bis zu 1.000 Menschenleben gefordert. Er brachte sintflutartige Wolkenbrüche mit sich und löste zahlreiche Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Nach Angaben des Roten Kreuzes vom Montag besteht in vielen Fällen nicht einmal mehr die Chance auf eine Bergung der Leichen.
Mit Bangen wurde unterdessen in Vietnam die Ankunft Durians erwartet, der noch im Laufe des Tages auf das asiatische Festland treffen sollte. Dort sind insbesondere die Kaffeeplantagen durch den Sturm in Gefahr, der sich jedoch bereits abgeschwächt hat.
Auf den Philippinen hinterließ Durian eine Schneise der Verwüstung. Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo rief den nationalen Notstand aus. Durch den Sturm sind 450 Menschen getötet worden, 630 weitere wurden noch vermisst. Durian hatte in der Region um den aktiven Vulkan Mayon, der 320 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila liegt, Erdrutsche ausgelöst. Am Fuße des Berges leben viele Bauern, die die fruchtbare Erde für den Anbau von Obst und Gemüse verwenden.
Im Katastrophengebiet begannen Soldaten, Bergleute und ein spanisches Rettungsteam nach Überlebenden zu suchen. Selbst die kommunistische Rebellengruppe New Peoples Army, die seit 40 Jahren gegen den philippinischen Staat kämpft, entsandte nach Angaben eines Sprechers Rettungshelfer.
Die Behörden beziffern den Sachschaden auf rund vier Millionen Euro. Ein Vielfaches dieser Summe wird zudem durch Schäden am Elektrizitätsnetz des Landes anfallen, wie der nationale Stromversorger mitteilte.
In Vietnam verließen unterdessen tausende Menschen aus Furcht vor dem herannahenden Sturm ihre Häuser. Schiffe wurden zurück in die Häfen beordert. Die Meteorologen erwarten heftige Regenfälle für das Landesinnere, die die Sorge um die diesjährige Kaffee-Ernte verstärken. Vietnam ist nach Brasilien der zweitgrößte Kaffeeproduzent der Welt. Die Erntezeit befindet sich gerade auf ihrem Höhepunkt.