Vor allem die neuen EU-Staaten Osteuropas warnten in Brüssel davor, die EU gegen weitere Aufnahmen abzuschotten. Polens Präsident Lech Kaczynski verlangte auch für die Ukraine, Moldawien und Georgien eine Beitrittsperspektive.
Viele alte EU-Staaten machten dagegen erneut ihre Ablehnung weiterer Zusagen deutlich. Der luxemburgische Regierungschef Jean- Claude Juncker mahnte, ohne eine Reform der internen Entscheidungsstrukturen in der EU sei nach dem frühestens für 2009 erwarteten Beitritt Kroatiens keine neue Erweiterung möglich.
Die EU hatte 2004 zehn neue Mitglieder aus Ost- und Südeuropa aufgenommen und schliesst ihre Osterweiterung im Januar vorerst mit dem Beitritt Rumäniens und Bulgariens ab.
Die Tür für die Länder des Westbalkans bleibe offen, betonte der EU-Ratsvorsitzende und finnische Regierungschef Matti Vanhanen. Allerdings müssten diese Länder die Kriterien erfüllen. Die EU einigte sich dazu auf eine strengere Beobachtung der Kandidaten. Lehren aus Bulgarien und Rumänien
Ein Beitrittsdatum soll erst ganz am Ende der Verhandlungen genannt werden, um Probleme mit Korruption bis in die letzte Minute wie mit Bulgarien und Rumänien zu verhindern.
So heisst es in der Gipfelerklärung, die am Freitag von den Staats- und Regierungschefs in Brüssel verabschiedet werden soll, die Verhandlungsführung müsse verbessert werden. Dementsprechend werden schwierige Fragen, wie beispielsweise die Reform der Verwaltung und Justiz und die Bekämpfung der Korruption, frühzeitig behandelt.
Die beitretenden Länder müssten bereit und in der Lage sein, die mit der Mitgliedschaft in der Union verbundenen Pflichten uneingeschränkt wahrzunehmen, und die Union ihrerseits muss zu effizienter Arbeit und Weiterentwicklung fähig sein. Das Tempo der Erweiterung müsse der Fähigkeit der Union zur Aufnahme neuer Mitglieder Rechnung tragen. Notiz: Die Meldung bsd154 wurde aktualisiert und ausgebaut. Ganze Meldung neu.