Gaza: Waffenruhe wieder gebrochen
In der Nacht zum Samstag traf eine Granate das von der radikal-islamischen Hamas geführte Innenministerium in Gaza, eine weitere Mörsergranate schlug in einer Einrichtung von Sicherheitskräften ein, die Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas (Abu Mazen) unterstützen. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor.
Die Fatah von Abbas hatte sich nach einer Gewalteskalation mit mindestens 17 Toten am Freitag mit der in den Palästinensergebieten regierenden Hamas auf eine Waffenruhe verständigt.
Ungeachtet internationaler Friedensaufrufe hatten sich zuvor Hamas- und Fatah-Anhänger schwere Kämpfe in Gaza geliefert. Dabei griffen Hamas-Kämpfer unter anderem ein Gelände der Fatah-nahen Präsidentengarde an. Außerdem wurden zwei Universitäten in Brand gesteckt. Der Waffenruhe war ein Telefonat des Hamas-Führers Khaled Meshaal mit Abbas vorausgegangen. Abbas und Meshaal werden sich auf Vermittlung Saudi-Arabiens voraussichtlich am Dienstag in Mekka treffen. Beiden war es im Jänner in Damaskus nicht gelungen, sich auf eine Regierung der nationalen Einheit zu verständigen.
In Washington bemühte sich das Nahost-Quartett aus den USA, der EU, den Vereinten Nationen und Russland bei seinem ersten Treffen seit Monaten um neue internationale Impulse für die Friedensbemühungen im Nahen Osten.