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Irak: Über 100 Tote bei Anschlag

Bei einem Bombenanschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Samstag nach Medienberichten 102 Menschen ums Leben gekommen.

Wie der US-Sender CNN aus Bagdad unter Berufung auf irakische Sicherheitskräfte berichtete, wurden etwa 200 Menschen verletzt. Eine irakische Nachrichtenagentur (Stimmen des Irak) berichtete dagegen von 29 Toten und 78 verletzten.

Den Angaben zufolge hatte ein Selbstmordattentäter ein in einem Lastwagen versteckten Sprengsatz auf einem Marktplatz zur Explosion gebracht. Zum Zeitpunkt des Attentats sei der Markt gut besucht gewesen, hieß es. Zahlreiche Läden und parkende Autos seien durch die schwere Explosion zerstört worden.

Bei dem Anschlag in Bagdad handelte es sich um das folgenschwerste Attentat in der irakischen Hauptstadt seit dem 22. Jänner, als zwei Autobomben in der Nähe eines Marktes explodierten. Damals waren 88 Menschen getötet und mehr als 160 verletzt worden.

Damit stieg die Gesamtzahl der am Samstag im Irak bei Anschlägen und Kämpfen Getöteten auf rund 140. Allein in der nordirakischen Vielvölkerstadt Kirkuk explodierten sieben Autobomben. Vier Menschen starben, 21 weitere wurden nach Polizeiangaben verletzt. Zuvor waren bei einem Gefecht zwischen mutmaßlichen Extremisten und irakischen Sicherheitskräften in Suwaira, 50 Kilometer südöstlich der Hauptstadt, mindestens 45 Terrorverdächtige getötet worden. In der westlichen Anbar-Provinz töteten Aufständische am Samstag zwei amerikanische Soldaten.

Die US-Armee tötete am Samstag nach eigenen Angaben im gesamten Irak vier „Terroristen“ und nahm 29 Verdächtige fest. Die Einsätze hätten sich gegen das Terrornetzwerk Al Kaida gerichtet, hieß es in einer Mitteilung. Bei einer Razzia gegen Verdächtige in Falluja seien die Soldaten beschossen worden; die Armee habe das Feuer erwidert und dabei drei Menschen getötet. Ein weiterer Mann starb nach Angaben der Streitkräfte, als er festgenommen werden sollte. Der Verdächtige habe sich mit einem Gegenstand in der Hand auf die Soldaten gestürzt, den diese für eine Granate hielten, teilte die US-Armee mit. Im Nachhinein habe sich herausgestellt, dass der Mann nur einen Stein in der Hand gehalten habe.

In Kerbela nahm die Polizei nach Angaben des Polizeichefs der Provinz, Mohammed Abul Walid, 25 Verdächtige fest. Vier der Festgenommenen hätten der Sekte angehört, die sich vor einer Woche heftige Kämpfe in Najaf mit irakischen Sicherheitskräften und US-Streitkräften geliefert habe. Dabei waren am vergangenen Wochenende etwa 200 Sektenmitglieder ums Leben gekommen. Der Polizeieinsatz am Samstag sei eine Folge der Kämpfe in Najaf gewesen, sagte Walid. Die Verdächtigen seien in der gesamten Provinz von hunderten Polizeipatrouillen festgenommen worden. Ihnen würden Attentate, Mord und Raub vorgeworfen, fügte der Polizeichef hinzu.

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