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Irak: Sicherheitskräfte getötet

Bei einem amerikanischen Luftangriff im Nordirak sind am Freitag mindestens fünf kurdische Sicherheitskräfte getötet worden. Die Soldaten hatten die Männer für Terroristen gehalten.

Das erklärten US-Streitkräfte. Nach kurdischen Angaben beschossen die Kampfhubschrauber Mitglieder der Peschmerga-Miliz, die ein Parteibüro der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) in Mossul bewachen sollten. Ein Sprecher der PUK sagte, acht Männer seien getötet und sechs weitere verletzt worden. Die US-Streitkräfte sprachen dagegen von fünf Toten.

Laut amerikanischen Militärangaben richtete sich der Angriff gegen eine Bunker in der Nähe eines Gebäudes, das die Truppen für eine Werkstatt zum Bombenbau hielten. Die Soldaten hätten die Männer – vermeintliche Al-Kaida-Mitglieder – zunächst auf Arabisch und Kurdisch aufgefordert, ihre Waffen niederzulegen. Dann hätten sie Warnschüsse abgegeben. Die US-Streitkräfte sprachen den Familien der getöteten kurdischen Milizionäre ihr Mitgefühl aus.

Ein weiterer US-Luftangriff südlich von Bagdad kostete nach Militärangaben acht mutmaßliche Terroristen das Leben. Ein Gebäude, in dem sich die Verdächtigen verschanzt hatten, wurde zerstört, wie die amerikanischen Streitkräfte am Freitag erklärten. Die Militäraktion vom Donnerstagabend sei eine Reaktion auf den Beschuss amerikanischer Truppen bei einer Razzia in Arab Dschabur gewesen.

Bei Gefechten in der westirakischen Provinz Anbar erlitten drei US-Soldaten tödliche Verletzungen, wie die Streitkräfte am Freitag mitteilten. In der Nähe der südirakischen Stadt Basra wurde ein britischer Soldat bei einem Bombenanschlag getötet, drei weitere Soldaten wurden verwundet.

Südlich von Bagdad verschleppten Extremisten 13 Bewohner eines Dorfs und töteten elf von ihnen. Rund zwei Stunden nach der Entführung in der überwiegend von Schiiten bewohnten Ortschaft Imam Die fand die Polizei die Leichen mit Schusswunden. Die mutmaßlichen Täter hätten irakische Uniformen getragen, sagte ein Militärsprecher.

Die Festnahme von Vize-Gesundheitsminister Hakim al-Zamili durch US-Truppen schlägt indes weiter hohe Wellen. Gesundheitsminister Ali al-Shammari sagte am Freitag vor der Presse in Bagdad: „Ich habe nach der Festnahme Ministerpräsident Nouri al-Maliki angerufen, und dieser sagte mir, dass er über diese Aktion nicht informiert worden sei.“ Amerikanische Soldaten hatten am Donnerstag gemeinsam mit irakischen Truppen das Gesundheitsministerium gestürmt und den stellvertretenden Minister festgenommen, der in Morde der Schiiten-Miliz „Mahdi-Armee“ verwickelt sein soll. Minister Al-Shammari und sein Stellvertreter gehören beide der Bewegung des radikalen Schiiten-Predigers Muktada al-Sadr an, die diese Miliz unterhält. Der Minister bezeichnete die Festnahme als „Entführung durch die Besatzungsarmee“.

Führende Pentagon-Beamte haben nach einem Untersuchungsbericht absichtlich Geheimdienstinformationen manipuliert, um die USA in den Jahren 2002 und 2003 auf Kriegskurs zu bringen. Ziel sei die Absicht gewesen, das Regime von Saddam Hussein mit dem Terrornetzwerk Al Kaida in Verbindung zu bringen, heißt es in einem Bericht für eine Sitzung des Streitkräfteausschusses des Senats. „Dies war das Argument, das benutzt wurde, um dem amerikanischen Volk die Notwendigkeit zu verkaufen, in den Krieg zu gehen“, sagte der demokratische Senator Carl Levin, der dem Streitkräfteausschuss des Senats vorsteht. Erstellt wurde der Bericht von dem amtierenden Generalinspektor des Pentagon, Thomas Gimble.

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