AA

Reparatur der "Nisshin Maru" dauert

Neuseeland hat die japanischen Verantwortlichen aufgefordert, das havarierte Walfangschiff schnellstmöglich aus den ökologisch sensiblen Gewässern der Antarktis zu bringen.

Notfalls müsse eben auch die Hilfe von einem Schiff der Umweltorganisation Greenpeace oder eines Eisbrechers der US-Küstenwache angenommen werden, sagte Ministerpräsidentin Helen Clark am Montag im neuseeländischen Rundfunk.

„Die Welt wird sehr empört sein, wenn es eine größere Verschmutzung in diesem Gebiet geben sollte“, sagte Clark. „Im Moment sagen die Japaner: ’Wir haben das im Griff.’ Ich hoffe, das stimmt.“ Hilfe von Greenpeace hatte Japan abgelehnt. Die „Nisshin Maru“ treibt seit einem am Brand vom vergangenen Donnerstag ohne eigene Maschinenkraft 175.000 Kilometer vom Kap Adare in der Antarktis entfernt. Dort befindet sich die weltweit größte Brutstätte für Pinguine mit rund 250.000 brütenden Paaren.

Mit Generatoren stellte die Besatzung am Montag erstmals seit dem Brand wieder die Stromversorgung auf dem Schiff her, auf dem als einzigem der japanischen Walfangflotte Walkadaver verarbeitet und gelagert werden können. Die Reparaturen kamen aber ansonsten nur langsam voran, berichtete die neuseeländische Schifffahrtsbehörde. Das Wetter sei zur Zeit in der Region sehr gemäßigt und und die „Nisshin Maru“ treibe nach Norden von der Antarktis weg, sagte Behördensprecher Steve Corbett. Nach seinen Angaben begleiten sechs weitere japanische Walfangschiffe den Havaristen. „Sie sollten in der Lage sein, ein Abschleppmanöver zu arrangieren“, sagte er.

Clark forderte Japan auf, seine Walfangpolitik zu überdenken. In dieser Saison sollen 945 Wale gejagt werden; ohne den Havaristen kann diese Zahl aber nicht erreicht werden. Die Japaner sollten angesichts des Unfalls darüber nachdenken, ob sie zurückkommen wollen.

Auf dem Walfangschiff war am Donnerstag ein Brand ausgebrochen. Ein Seemann kam bei dem Feuer ums Leben. Die Maschinen fielen aus, die „Nisshin Maru“ kann sich aus eigener Kraft nicht bewegen. Sie hat 500.000 Liter Schweröl und weitere 800.000 Liter Heizöl an Bord.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Reparatur der "Nisshin Maru" dauert
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen