Sie werden über eine neue Resolution zu Teherans Atomprogramm zu beraten. Der Iran hat die ihm vom Sicherheitsrat festgesetzte Frist tatenlos verstreichen lassen, wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO bzw. IAEA) am Donnerstag in einem Bericht an das Gremium bestätigte. Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad verteidigte das Atomprogramm seines Landes am Freitag einmal mehr.
Der Staatssekretär im US-Außenministerium, Nicholas Burns sagte, er hoffe auf eine schnelle Einigung in London. Es sei aber noch zu früh, um jetzt schon sagen zu können, welche Bestimmungen die Resolution enthalten solle, erklärte Burns vor dem Institut Carnegie Endowment in Washington: Der Iran ist zunehmend isoliert, und wir hoffen, dass der Iran Verhandlungen wählen wird. Beobachter glauben, dass die USA, Großbritannien und Frankreich abermals eine härtere Gangart einschlagen wollen als Russland und China, die enge Handelsbeziehungen zum Iran unterhalten.
Die iranische Nation habe bisher allen korrupten Mächten widerstanden und werde ihre Rechte behaupten, zitierte das staatliche Fernsehen aus einer Rede Ahmadinejads in der nordiranischen Stadt Fuman. Wenn sein Land die Spitzen von Technologie und Wissenschaft erreiche, werde es zum Vorbild für andere Staaten, sagte er.
Einigkeit und Entschlossenheit
Der russische UNO-Botschafter Witali Tschurkin bekräftigte in New York, Ziel sei eine Verhandlungslösung. Dieses Ziel dürfe nicht aus den Augen verloren werden. Der französische Außenminister Philippe Douste-Blazy sagte, Einigkeit und Entschlossenheit seien die einzig effektiven Instrumente, um den Iran zum Einlenken zu bewegen. Die britische Außenministerin Margaret Beckett erklärte, ihr Land sei entschlossen, den Iran daran zu hindern, die Möglichkeit zur Entwicklung von Atomwaffen zu erlangen.
Der iranische IAEO-Botschafter Ali Asghar Soltanieh betonte dagegen, Atomwaffen seien für sein Land nicht wichtig und spielten in der iranischen Verteidigungsdoktrin keine Rolle. Das iranische Atomprogramm diene nur friedlichen Zwecken. In einem Interview in der ZiB 3 des ORF-Fernsehens in der Nacht auf Freitag sagte Soltanieh weiters, sein Land fürchte keinen Angriff auf sein Land. Der Iran ist nicht der Irak, so der Botschafter.
Die Islamische Republik habe ihre Uran-Anreicherung nicht wie gefordert bis zum Mittwoch ausgesetzt, hatte die IAEO am Donnerstag in ihrem mit Spannung erwarteten Bericht festgestellt. Stattdessen seien die umstrittenen Aktivitäten sogar ausgeweitet worden. Der Iran arbeite weiterhin an einem Ausbau der Atomanlage von Natanz, wo Zentrifugen zur Anreicherung von Uran installiert würden, erklärte IAEO-Chef Mohamed ElBaradei.