Nigel Townson, Country Manager für Österreich, sagte am Montagmorgen gegenüber der APA, dass der Bericht über die Schließung des Wiener Standortes des britischen Kulturinstitutes einfach nicht wahr sei. Der British Council gebe lediglich seine öffentliche Bücherei in Wien auf. Die Times berichtete, dass der British Council sich verstärkt in moslemischen Ländern engagieren und daher rund die Hälfte seiner Vertretungen in Europa, darunter Österreich, schließen wolle.
Townson bestätigte diese Neuausrichtung, die der Direktor des British Council, Martin Davidson, gegenüber der Times erläuterte. Die Schließung der Wiener Niederlassung jedoch dementierte er. Die Werke aus der Council-Bücherei werden den Wiener Städtischen Büchereien übergeben, kündigte Townson an.
Der British Council will seine Ausgaben im Irak und in Afghanistan, wo insgesamt fast 13.000 britische Soldaten stationiert sind, um die Hälfte erhöhen, heißt es in der Times. Außerdem sollen umgerechnet 29,8 Millionen Euro in den Kampf gegen die Radikalisierung moslemischer Jugendlicher in Pakistan eingesetzt werden. Laut Davidson informieren sich die Europäer vor allem im Internet über Großbritannien.
Davidson sagte der Times, das Vertrauen zwischen Großbritannien und der moslemischen Welt schwinde immer mehr. Der British Council wolle die Lücke im Vertrauen füllen. Dem Bericht zufolge sollen 15 Büros in Europa schließen; das Institut werde künftig nur noch in neun statt 19 Ländern vertreten sein. Neben dem British Council in Österreich, dessen Schließung dementiert wird, soll es künftig in Deutschland, Finnland, Slowenien, Ungarn, Bulgarien, der Slowakei und den drei Balten-Staaten Estland, Lettland und Litauen keine Niederlassung mehr geben.