AA

Irak: US-Razzien in Sadr City

Die Sicherheitsoffensive der amerikanischen und irakischen Truppen in Bagdad hat erstmals auch den schiitischen Stadtteil Sadr City erreicht, die Hochburg des radikalen Predigers Muktada al Sadr.

Dieser hatte die Kämpfer seiner Miliz auf Druck der irakischen Regierung von den Straßen zurückgezogen, um Konfrontationen während der Sicherheitsoffensive zu vermeiden.

Umfangreichen US-Patrouillen in Sadr City hatte sich die irakische Regierung aber aus Furcht vor einer Eskalation der Gewalt widersetzt. Bei den Razzien am Dienstag in Sadr City handelte es sich denn auch eher um Nadelstiche, als um einen großflächigen Einsatz, wie es ihn in den sunnitischen Stadtteilen gab.

Sechs Häuser wurden gestürmt und mindestens 16 Personen festgenommen. Bei einer Bombenexplosion in der Innenstadt von Bagdad wurden aber wieder zwei Menschen getötet. Bei einem Selbstmordanschlag in Mossul kamen vier Menschen ums Leben.

Im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den irakischen Vizepräsidenten Adel Abdul Mahdi ist ein Verdächtiger festgenommen worden, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. Grundlage sei die Analyse der Bilder einer Überwachungskamera gewesen, hieß. Abdul Mahdi war am Montag bei dem Bombenanschlag in einem Bagdader Behördengebäude, in dem er eine Rede hielt, verletzt worden, zehn Menschen wurden getötet. Die Bombe wurde demnach unter einem Sessel in der erste Reihe platziert, zwei Meter von Abdul Mahdi entfernt.

Mahdi ist Schiit und einer von zwei Vizepräsidenten, der andere Vizepräsident ist der sunnitische Politiker Tarik al Hashemi. Der irakische Präsident Talabani, ein Kurde, war in letzter Zeit gesundheitlich angegriffen.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Irak: US-Razzien in Sadr City
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen