Stadterneuerung konzentriert sich auf den Westgürtel
Derzeit sind 426 Projekte in Vorbereitung oder in Bau, es werden 311 Mio. Euro von der Stadt investiert, so Wohnbaustadtrat Michael Ludwig am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Insgesamt sollen heuer in ganz Wien 10.000 Wohnungen mit städtischer Förderung saniert werden.
Im Gemeinde-Jargon ist von „erneuerungsdringlichen“ Bezirksteilen die Rede. In Penzing, Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring, Hernals und Währing geht es dabei um Bereiche mit oftmals hohem Zuwanderer-Anteil. Im 16. Bezirk ist etwa das Grätzel rund um den Brunnenmarkt betroffen – gleichzeitig gilt es als Vorzeige-Viertel für die Zusammenarbeit von Wohnbau und Stadtplanung mit privaten Bauträgern.
Auch Teile der Bezirke 6 bis 9 werden bei dem Erneuerungsschwerpunkt, der für die Jahre 2007 bis 2011 gilt, berücksichtigt. Mit einer Fläche von 30,4 Quadratkilometern geht es um ein Gebiet, das zwar nur rund acht Prozent des Stadtgebiets ausmacht, mit 696.000 Bewohnern aber über rund 44 Prozent der Gesamtbevölkerung verfügt. Ein zweiter Investitionsschwerpunkt bleiben die Bezirke 2, 10 und 20.
„Unser Weg in Wien ist die sanfte Stadterneuerung, bei der wir die Mieterstruktur beibehalten wollen“, so Ludwig. Anders als in anderen Städten soll die Aufwertung der Viertel also nicht dazu führen, die angestammten Bewohner zu verdrängen. Dabei gehe man nicht nur nach baulichen, sondern auch nach sozialen Kriterien vor. Ziel sei ein ausgewogenes gesellschaftliches Zusammenleben, so der Stadtrat.
Für den direkten Kontakt zur Bevölkerung sind die „Gebietsbetreuungen für Stadterneuerung“ zuständig. Deren Budget wird um 30 Prozent auf 3,3 Mio. Euro aufgestockt, und ein Drittel des Geldes fließt in den Westgürtel. Weil in der Vergangenheit die Anliegen von Zuwanderern zu wenig berücksichtigt wurden, gibt es nun vermehrt Mitarbeiter mit Migrationshintergrund in den Gebietsbetreuungen.