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Kroatischer Ex-Politiker in Wien verhaftet

Der ehemalige stellvertretende kroatische Verteidigungsminister Vladimir Zagorec ist am späten Dienstagabend in Wien verhaftet worden. Er rechnete damit und ergab sich mit Würde, wie es hieß.

Dies berichtete die Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf das Innenministerium und das Justizministerium in Wien. General Zagorec, einst sehr enger Vertrauensmann des damaligen kroatischen Präsidenten Franjo Tudjman, wird Veruntreuung von Staatsgeldern in einer Höhe von Dutzenden Millionen Euro zur Last gelegt.

Zu einer für vergangenen Freitag anberaumten Verhandlung in Zagreb war Zagorec nicht erschienen. Kroatien hatte daraufhin wegen Fluchtgefahr und Gefahr der Beweisfälschung einen internationalen Haftbefehl ausgestellt.

Zagorec war während des Krieges in Ex-Jugoslawien in den 90er Jahren mit der Beschaffung von Waffen für die kroatische Armee beauftragt. Damals galt ein UN-Embargo für Waffenexporte in die jugoslawischen Teilrepubliken, so dass die Geschäfte illegal abgewickelt wurden. Als Vertrauensmann Tudjamns soll Zagorec unkontrolliert über Millionenbeträge verfügt haben.

Verhalten “wie ein Sir”

Die Verhaftung des kroatischen Ex-Vize-Verteidigungsministers und Generals Vladimir Zagorec am Dienstagabend in Wien ist „sehr ruhig“ über die Bühne gegangen. „Es war eine komplett ruhige Geschichte“, erfuhr die APA aus dem Umfeld von Zagorec am Mittwoch. „Er hat sich wie ein Sir verhalten, wie es sich für einen ehemaligen Minister gehört.“

Der Aufenthaltsort des Ex-Ministers, der seit dem Jahr 2000 in Österreich lebt, sei den Behörden immer bekannt gewesen. „Er hat sich nie versteckt. Er hat nie ein Hehl daraus gemacht, wo er sich befindet“, hieß es aus dem Umfeld von Zagorec.

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