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Amnesty fordert reguläres Gericht

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat an die US-Regierung appelliert, die Häftlinge in Guantanamo nicht vor außerordentliche Militärgerichte zu bringen.

Stattdessen sollten sie der regulären staatlichen Justiz ohne die Möglichkeit der Todesstrafe übergeben werden, forderte Amnesty in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht über die Behandlung der Häftlinge in dem US-Gefangengenlager auf Kuba. Die außerordentlichen Militärgerichte widersprächen internationalen Justiz-Standards. Die Menschenrechtsorganisation kritisiert in dem Bericht zudem die „allgegenwärtige Illegalität“ der Guantanamo-Haft.

Laut Amnesty sind etwa 350 Menschen 40 verschiedener Nationalitäten, denen Mitgliedschaft bei den Taliban oder dem El Kaida-Netzwerk von Osama bin Laden vorgeworfen werden, noch immer in dem Gefangenenlager. Die ersten Häftlinge trafen im Jänner 2002 kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA ein. Nach Angaben des Pentagons ist die erste Vorladung vor ein außerordentliches Militärgericht für den 28. März geplant. Angeklagt ist demnach der Australier David Hicks, der im Dezember 2001 in Afghanistan festgenommen wurde, wo er an der Seite der Taliban gekämpft haben soll. 60 bis 80 Gefangene könnten laut Pentagon an diese Gerichte überwiesen werden, die laut Amnesty in einem „rechtlichen Vakuum“ operieren.

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