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ImPuls Tanz bringt im Juni „flämische Wucht“ ins Theater an der Wien

Der große Erfolg des Mozartarien-Abends mit Anna Teresa De Keersmaekers „Rosas“ vergangenen Dezember hat das Theater an der Wien und das Festival ImPulsTanz bestärkt, ihre Zusammenarbeit außerhalb des sommerlichen Festivalbetriebs auszubauen.

Im Juni stehen gleich zwei hochkarätige Tanzproduktionen am Programm: ab 5. Juni Alain Platels „vsprs“ mit Les Ballets C. de la B. und ab 13. Juni De Keersmaekers Trilogie „Nacht“ mit den „Rosas“.

Platels „vsprs“ hatten ihre Österreich-Premiere bereits beim vergangenen steirischen herbst. Die Choreografie zur Musik des Komponisten Fabrizio Cassol, der Claudio Monteverdis „Marienvesper“ zu einem Klangteppich aus Jazz, Barock und Gipsymusic verwebt, hat schon bei der Pariser Uraufführung euphorische Kritiken geerntet. „Selten hat man ein Stück gesehen, das einem so sehr das Herz bricht, ohne dabei seine blendende Schönheit zu verlieren“, hieß es etwa in „Le Monde“.

Anne Teresa De Keersmaekers Trilogie „Nacht“ verbindet drei Werke ihres Repertoires, Bartoks Streichquartett Nr. 4, Beethovens Große Fuge und Schönbergs „Verklärte Nacht“, live begleitet vom Londoner Duke Quartet, das bei Schönberg zum Sextett erweitert wird. De Keersmaeker selbst begreift die drei Stücke als „Schlüsselmomente in meiner Entwicklung als Choreografin“.

Er freue sich sehr, im Juni diese „flämische Wucht“ gemeinsam mit dem Theater an der Wien präsentieren zu können, sagte ImPulsTanz-Chef Karl Regensburger am Freitag gegenüber Medienvertretern. Roland Geyer, Intendant des Theaters an der Wien, betonte, dass es ihm nicht darum gehe, Stars an das Haus zu holen, sondern Projekte zu zeigen, „die man in dieser Form und Qualität nur hier sehen kann. Wir zeigen nur Tanzproduktionen mit Live-Musik.“

Geyer setzt auf eine langfristige Zusammenarbeit mit wichtigen Tanzpersönlichkeiten. Dabei will er nicht nur Produktionen aus dem Ausland nach Wien holen, sondern auch umgekehrt. So wird im Dezember John Neumeiers Weihnachtsoratorium seine Uraufführung am Theater an der Wien erleben, ehe es nach Hamburg wandert. Geplant sind weiters 2008 zwei Uraufführungen von Platel und von De Keersmaeker anlässlich des 25-jährigen Bestehens von ImPuls Tanz.

Sowohl Platel als auch De Keersmaeker sind darüber hinaus auch heuer im Sommer beim ImPuls Tanz-Festival (12. Juli bis 12. August) vertreten. Platel zeigt mit „Rosas“-Tänzern im Schauspielhaus das Stück “9 Fingers“ über Kindersoldaten in Afrika. De Keersmaeker bringt im Volkstheater gemeinsam mit Vincent Dunoyer „Sister“ zur Uraufführung, eine Verschränkung zweier Soli, bei der die Choreografin auch wieder selber tanzen wird.

Die relativ kurzfristig geplante Kooperation von ImPuls Tanz und Theater an der Wien im Juni sei möglich geworden, weil die Wiener Festwochen hier statt wie ursprünglich vorgesehen zwei nun nur eine Opernproduktion zeigen, so Geyer. Die Finanzierung sei „im Prinzip Fifty Fifty“, wobei das Haus nicht eingerechnet sei. „Wir sind, wenn man so will, der große Bruder, der sehr stolz ist auf den kleinen Bruder.“

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