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Frauen starten durch: Polizei im Wandel

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Vor 16 Jahren wurde die erste Frau in den Polizeidienst aufgenommen. Dennoch ist die Exekutive noch - aber nicht mehr lange - eine Männerdomäne. 10% der Beamten sind weiblich; in der Grundausbildung sind es 50%.

Beim Einsatzkommandos Cobra gibt es unter den vielen Männern sogar nur eine einzige Frau.

Der Wandel kommt

Der Frauenanteil ist aber am Steigen: Waren es 1995 noch 1.254 weibliche Polizisten (4,9 Prozent), sind es am 1. Jänner 2007 bereits 2.755 (10,1 Prozent) gewesen. Immerhin haben einige Frauen Führungspositionen innerhalb der Exekutive bzw. im Bereich der Sicherheitsbehörden inne.

So ist Michaela Pfeifenberger Vizepolizeipräsidentin bei der Bundespolizeidirektion Wien, Alice Höller ist die stellvertretende Direktorin im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, Esther Krug die Villacher Polizeidirektorin und Ulrike Weiss die Polizeidirektorin von Eisenstadt.

50% Frauen in der Ausbildung

Der niedrige Frauenanteil bei der Polizei könnte sich jedoch bald ändern, denn mittlerweile beträgt der weibliche Anteil in den Grundausbildungslehrgängen im bundesweiten Schnitt bereits ein Drittel. In manchen Grundausbildungslehrgängen sind es sogar bereits knapp 50 Prozent.

Frauen in der Exekutive gab es zwar schon länger, doch waren ihre Aufgaben nicht sehr verantwortungsvoll. Bei der damaligen Sicherheitswache wurde 1965 ein Lehrgang von uniformierten Beamtinnen ausgebildet. Sie durften allerdings keine Waffe tragen und wurden lediglich für die Überwachung des ruhenden Verkehrs eingesetzt. Die wenigen, die diesen Beruf nicht verließen, sind im Innendienst verblieben und erledigten administrative Tätigkeiten. 1971 wurde mit der Aufnahme und Ausbildung von weiblichen Vertragsbediensteten als Straßenaufsichtsorgane begonnen – den Politessen.

Im Kriminaldienst und bei der Gendarmerie sah es ähnlich aus. Die Aufgabenstellung für die Beamtinnen beschränkte sich in der Regel auf Amtshandlungen mit Frauen und Kindern, wie die Bearbeitung von Sexual- und Misshandlungsdelikten. Erst seit den neunziger Jahren haben Frauen die Möglichkeit, sich zu gleichberechtigten Beamtinnen ausbilden zu lassen.

Der Frauenanteil bei der Polizei ist am Donnerstag auch Thema beim Wiener Töchtertag anlässlich des internationalen „Girls’ Day“. Ministerialrätin Sibylle Geissler wird über „Sicherheit braucht Frau“ einen Vortrag halten. Beim Töchtertag können Mädchen alljährlich Einblicke in Berufe jenseits traditioneller Rollenklischees gewinnen. Zum ersten Mal beteiligt sich in diesem Jahr auch das Innenministerium an dieser Veranstaltung.

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