Die zweistündige Debatte am Mittwochabend (21.00) könnte nach Experten-Einschätzung für den Wahlausgang entscheidend sein und die letzte Gelegenheit für Royal bilden, ihren bisherigen Rückstand aufzuholen.
Sarkozy liegt seit der ersten Wahlrunde am 22. April in allen Umfragen in Führung und kam zuletzt auf 52 bis 53 Prozent der Stimmen. Am Sonntag sind 44,5 Millionen Franzosen aufgerufen, für die nächsten fünf Jahre einen Nachfolger für den scheidenden Präsidenten Jacques Chirac zu bestimmen
TV-Duell kann Ergebnis ändern
Der französische Sozialistenchef Francois Hollande (PS) hat sich überzeugt erklärt, dass die Fernsehdebatte zwischen der PS-Präsidentschaftskandidatin Segolene Royal und ihrem konservativen Rivalen Nicolas Sarkozy (UMP) am Mittwochabend das Wahlergebnis vom 6. Mai ändern kann. Ja, erwiderte Hollande am Mittwoch im TV-Sender LCI auf die Frage, ob die Debatte wirklich ein Umschwenken des Wahlergebnisses bewirken könne.
Das Entscheidungselement, das diese Debatte darstellt, wird dazu beitragen, eine Entscheidung zu bilden, und zwar zu einem Zeitpunkt, da viele unserer Mitbürger noch nicht entschlossen haben, was sie kommenden Sonntag machen werden, betonte der Parteichef und langjährige Lebensgefährte Royals. Die TV-Sender TF1 und France 2, welche die Debatte ab 21.00 Uhr direkt übertragen, erwarten sich mehr als 20 Millionen Zuschauer.
Laut einer am Mittwoch in der Regionalpresse erschienenen BVA-Umfrage dürfte Sarkozy die Wahl mit 52 bis 53,5 Prozent der Stimmen vor Royal mit 46,5 bis 48 Prozent gewinnen. Viele zögern und werden sich nach dieser Debatte entscheiden, sagte Hollande und fügte hinzu: Keine Debatte kann jener ähneln, die wir heute Abend sehen werden. Es ist eine bedeutende Debatte, eine Präsidentschaftsdebatte. Es ist eine andere Sache, als zum Zeitpunkt einer Europa- oder Parlamentswahl eine Debatte zu haben.
Royal und Sarkozy waren bereits im März 1993 im Rahmen eines Parlamentswahlkampfes in einer Debatte gegeneinander angetreten. Hollande bezeichnete den UMP-Kandidaten als vollkommen vorhersehbar. Man weiß, was er sagen wird. Es gibt keine Überraschungen, so der Sozialistenchef.