Mit dem darin enthaltenen Streifen kann man im Urin Spuren von fünf verschiedenen Suchtgiften finden. Die Familien erhalten einen Schein, mit dem sie in der Apotheke den Kit gratis erhalten können, der normalerweise 24 Euro kostet.
Bis Jahresende sollen alle Familien mit Kindern im entsprechenden Alter den Kit erhalten. Die von der Mitte-Rechts-Verwaltung geförderte Initiative wird von der Pharmagesellschaft gesponsert, die das Paket vertreibt.
Die Kampagne des Mailänder Stadtrats sorgte für heftige Diskussionen. Mitte-Links-Parteien bezeichneten die Aktion als unannehmbar. Man darf Eltern nicht in Polizisten verwandeln, kritisierten Politiker. Einige dieser Parteien setzen sich zudem für die Legalisierung weicher Drogen ein.
Das Problem des zunehmenden Suchtgiftkonsums unter Jugendlichen macht auch der Regierung Prodi zu schaffen. Der italienische Innenminister Giuliano Amato hatte kürzlich, Drogen-Kontrollen an den Ausgängen von Schulen und Discotheken gefordert. Wir müssen in Italien mit einer groß angelegten Kampagne gegen Drogen beginnen, die nicht nur die Dealer, sondern auch die Konsumenten hart treffen soll, sagte Amato.
In Italien gibt es eine erschreckende Nachfrage nach Kokain, so der Minister. Monatlich werden 300 Kilogramm der Droge beschlagnahmt. Dabei sei dies nur die Spitze des Eisbergs. Das Land habe laut Amato die Niederlande in Sachen Kokain-Konsum überholt. Nach Großbritannien und Spanien sei Italien auf Platz drei. Sieben Prozent geben zu, abhängig zu sein. Das Problem ist, dass die Preise stark gesunken sind.