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Hilfe bei Truppenabzug aus Irak

Irak - Der Iran hat den USA einem Zeitungsbericht zufolge Unterstützung bei einem Truppenabzug aus dem Irak angeboten. Der Iran und die USA hätten beide ein Interesse an einem stabilen Irak.

Es seien direkte Gespräche zwischen den Ländern möglich, die zu einem „gesichtswahrenden“ Rückzug führten, zitierte die „Financial Times“ am Mittwoch den iranischen Vize-Außenminister Abbas Araghchi.

Der Iran und die USA hätten beide ein Interesse an einem stabilen Irak. „Die von den USA geführte Invasion war eine Katastrophe – lasst es kein katastrophaler Abzug sein“, sagte Araghchi in dem Zeitungsinterview. Zwar fordere niemand einen sofortigen Rückzug der USA, es sollte aber einen Plan geben.

Durch die Besatzung sei der Irak in einen „Teufelskreis“ geraten. Die ausländischen Truppen rechtfertigten ihre Anwesenheit mit dem Argument, einen „Krieg gegen den Terror“ zu führen, die „Terroristen“ wiederum sähen sich als Kämpfer gegen die Besatzer.

Araghchi wies in dem Interview erneut die Vorwürfe Washingtons zurück, sein Land unterstütze Aufständische im Irak mit Waffen. „Sie sollten nicht anderen die Schuld geben für Probleme, die sie selbst geschaffen haben.“ Tatsächlich sei aber eine große Zahl von Waffen aus dem Iran in den Irak gelangt, räumte der Vize-Minister ein. „Terroristische Gruppen und Kriminelle“ sähen in dem Konflikt im Nachbarland eine günstige Gelegenheit für ihre Aktivitäten.

US-Präsident George W. Bush hat es bisher abgelehnt, wie von den Demokraten gefordert, einem Zeitplan für einen Abzug der US-Soldaten aus dem Irak zuzustimmen. Der Versuch, den Truppenabzug mit finanziellen Mitteln für den Einsatz zu verknüpfen, scheiterte an Bushs Veto.

Am Dienstag legten die US-Demokraten einen neuen Vorschlag im Streit mit Bush über zusätzliches Geld für den Militäreinsatz vor. Demnach soll das Repräsentantenhaus zunächst die für die kommenden zwei bis drei Monate nötigen Mittel bewilligen. Ende Juli müssten die Abgeordneten dem Mehrheitsführer Steny Hoyer zufolge dann entscheiden, ob mit weiterem Geld der Einsatz beendet oder fortgeführt wird. Das Repräsentantenhaus könnte schon am Donnerstag über die Vorlage abstimmen, erklärte Hoyer.

US-Vizepräsident Dick Cheney reiste am Dienstag zu einem mehrtägigen Besuch in den Nahen Osten. Cheney will nach eigenen Angaben die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Ägypten und Jordanien besuchen. Er will die dortigen Führer überzeugen, die seit vier Monaten andauernde Offensive der US-Armee gegen Aufständische im Irak zu unterstützen. Außerdem sollen die mehrheitlich sunnitischen Staaten ihre Glaubensbrüder im Irak überzeugen, sich für die Stabilisierung der Lage einzusetzen.

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